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a) Baustoffe und Bauformen
8. Häusergruppe in der Marienstraße (Nr. 6 und 7.)
dimensoniert sein, so z. B. für die Pfeiler der Bogengänge, die den Marienplatz umgaben.
Einschneidender noch war der Mangel an Hausteinen für das Straßenbild dadurch, daß die zahlreichen Erker nur schwache Ausladungen erhalten konnten; jetzt noch bestehende Erker eine solche von 15-25 cm (s. Abb. 11 und 16); der Unterbau der Erker war entweder in der Weise konstruiert, daß man einige Balkenköpfe des Tramlagers im ersten Stock aus dem Mauergrund um die Ausladung des Erkers hervorschießen ließ (solche Balkenköpfe, profiliert und mit starkem Querschnitt, sind heute noch ersichtlich am Haus Nr. 30 am Unteranger (siehe Abb. 12) oder daß man den Erker bogenförmig untermauerte und die Bogenanfänge auf Tuffkonsolen aufruhen ließ (s. Abb. 13).21)
Schlie0lich sei mir ein unbekanntes Sandsteinmaterial erwähnt, zur Umrahmung des Westportals der Frauenkirche verwendet, sehr feinkörnig in nur 26 cm hohen Schichten. 22)
Wie auf die Gestaltung des Straßenbildes, sowar auch das Baumaterial auf die Ausbildung der Höfe von Einfluß. Das normale Bürgerhaus hatte, wie bereits erwähnt, hölzerne Galerien, die, wie wir auch aus dem Sandtnerischen Modell sehen können, sich fast in jedem Hofe fanden und als Gänge dienten. Nur reichere Hausbesitzer ließen diese Galerien gemauert ausführen, zuweilen die Stützen aus Tuff oder auch aus Marmor, weshalb die Bauart der Münchner Höfe sehr an der Tiroler und Salzburger Höfe erinnert, besonders wenn noch dazu die durchbrochenen Brüstungen aus zusammengestellten Backsteinen hergestellt wurden, wie im Hof des Hauses Nr. 13 an der Residenzstraße (s. München im 16. Jahrhundert S. 72).
In sehr charakteristische Hof ist der des Hauses in der Burgstraße Nr. 5, leider sehr verbaut. In der Abb. 14 sind die störenden Einbauten weggedacht.
Einzig in seiner Art ist der Hof des Hauses Nr. 18 und 19 am Rindermarkt. 23) Die Gewölbe sind mit Rippen in Maßwerksform verziert; es ist sicher anzunehmen, dass die Rippen wie die Säulen aus Tuffstein hergestellt sind; dicker Anstrich verhindert leider eine genaue Untersuchung.
21) Wie mir städt. Baurat Prof.Dr. Grässel mitteilt, wurden auch beim Abbruch eines ihre Erkers am Stadtarchiv solche Steinkonsolen aus Kalktuff vorgefunden.
22) Das. Die Stein ist a. a. O. leider mit dickem Anstrich versehen, so daß eine genaue Untersuchung nicht gut möglich ist.
23) Abgebildeten Abhandlung „München im 16. Jahrhundert“ auf S. 71.