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Ein Jahrhundert München

München im Jahre 1796

den Platz nennt. Diese glückliche Richtung der Hauptstraßen, die man sich aber nicht gradlinig denken darf, erleichterte schon im Jahre 1271 die Abteilung der Stadt in zwei Pfarreien, St. Peter und Unsere Frau genannt, die auch jetzt noch bestehen. Durch die Polizei wurde diese Abteilung kn der Folge geändert, indem jede Pfarre in zwei Viertel, jedes Viertel wieder in vier Distrikte geteilt und jedes Haus nach seinem Viertel und Distrikte numeriert wurde.

Außer dem Marktplätze, auf welchem sieben Straßen zusammenlaufen, und der ringsumher mit hohen, sehr bevölkerten Gebäuden umgeben und mit Bogengängen, Gewölben und Krambuden bis zum Überflüsse versehen ist, hat München noch ver­ schiedene öffentliche Plätze, deren jeder wieder mehrere Straßen vereinigt. Doch keiner, außer dem Paradeplatz, wo ehemals die Salzstädel (Salzniederlagen) waren, ist merkwürdig. Einige dieser öffentlichen Plätze oder vielmehr Straßen führen den Namen von gewissen Märkten, die aber nicht mehr darauf gehalten werden. So wird z. B.

eine Gegend der Stadt der Rindermarkt genannt, wiewohl dort kein Rindvieh, sondern geschlachtetes Geflügel und Brot aus der Au verkauft wird. Dagegen sind auf anderen Plätzen und Straßen ordentliche Märkte, ohne daß man sie darnach benennt, wie

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