Alte Bücher

 Seite 168


München und seine Bauten

Das München des Barocks und des Rokoko

Bauten des Adels und der Bürger

xxx

Regierungsgebäude (Landschaftshaus) am Marienplatz, Stuckdekoration um 1740, abgebrochen 1865
Nach einem Aquarell von C. A. Lebschée

der Mode, kein prinzipieller. Diesen Vorgang können wir beim alten Haus des Malers Hans Muelich in der Theatinerstraße (siehe auch Seite 84) noch genau verfolgen. Die heute vermauerte Gartenloggia ist in Sandtners Modell schon zu erkennen und das damalige Aussehen der Fassade festzustellen. Im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts fand ein Umbau statt, der namentlich den Jnnenhof und die reiche Hauskapelle betraf; später wurde das Künstlerheim ein Adelspalais und vermutlich ist nach dem Uebergang an die gräfliche Familie Fugger (1731—40) die heutige Fassade entstanden.

Vieles von den Wohnhäusern, die gegen die Mitte des Jahrhunderts erbaut wurden, ist wahrscheinlich auf Rechnung Johann Gunezrainers zu setzen, des begabten Effnerschülers und dessen Nachfolger im Hofbauamt. Auch sein Bruder Ignaz, der Münchener Stadtbaumeister war und vielleicht die liebenswürdige Front des heute verschwundenen städtischen Verwaltungsgebäudes in der Ledererstraße geschaffen hat, ist bei Privatbauten vermutlich stark beteiligt. Als gesichertes Werk seiner Hand ragt das Palais des Feldmarschalls Törring, die heutige Hauptpost in der Residenzstraße, durch seine großen Verhältnisse, sein schönes Portalrisalit und das pompöse Treppenhaus hervor, dessen

 Seite 168