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München und seine Bauten

Privatbauten

Theater- und Saalbauten

Ernst vonPossart, den Gedanken Ludwigs II. wieder aufzunehmen und in kurzer Zeit, wenn auch in einfacher Form, zu verwirklichen. Nach Plänen Max Littmanns sollte ein Haus erstehen, wie es der Meister für die Aufführung seiner Werke selbst gewünscht und geplant hatte. Nachdem mit Vertrag vom 15. Dezember 1899 dasHaus von derK. Zivilliste gepachtet, wurde es unter dem Namen „Prinzregententheater" am 20. August 1901 mit einer Festaufführung der „Meistersinger" eröffnet.

Noch einige andere Theater entstanden im neuen Jahrhundert, so das von Earl Tittrich erbaute Volkstheater an der Josephspitalstraße, sowie ein kleines reizendes Haus für Marionettenaufführungen in den Anlagen der Blumenstraße von Theodor Fischer. Die Ausstellung München 1908 gab Veranlassung, in dem von M. Littmann erbauten „Künstlertheater" den Reformbestrebungen zur Darstellung künstlerischer Bühnenbilder ein eigenes zweckdienliches Heim zu bieten.

Aber auch rein musikalischen Aufführungen dienen in München eine Reihe eigener Saalbauten, so das von König Ludwig I. durch Leo von Klenze 1826 erbaute „Odeon" (Abb. Seite 244 und 245), das schon durch Cuvillios umgebaute Porciasche Palais, jetzt „Museum" an der Promenadestraße, sowie die durch M.Dülfer 1895 erbaute „Tonhalle" an der Türkenstraße (Abb. Seite 250). Volkskonzerte vereinigen im Winter an Sonn- und Festtagen Tausende in den großen Sälen der Brauereien; eine angefügte schematische Darstellung gibt eine Zusammenstellung der charakteristischsten Säle.

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