Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
a) Geologische Verhältnisse von München
Geheimer Hofrat Professor Dr. K. Oebbeke
Wie ein mächtiger, schwach nach Norden geneigter Schuttkegel, nur stellenweise unterbrochen von niedrigen hügeligen Erhebungen, breitet sich nördlich der Alpen und südlich der Donau die schwäbisch-bayerische Hochebene aus, der auch die sogenannte Münchener Ebene zugehört. Aber nur ein Teil von München, wie z. B. Bogenhausen, Haidhausen, Sendling stehen auf dieser Ebene; die Altstadt, ein Teil von Giesing, dann Thalkirchen und Schwabing liegen in dem Bereich des früheren oder jetzigen Isartales.
Während das Isartal bis ungefähr Großhesselohe verhältnismäßig eng verläuft, breitet es sich von dort aus nach Norden in der Weife aus, daß der östliche Hang steil bis in die Gegend von Unterföhring zu verfolgen ist, während der westliche Rand überThalkirchen, Unterfendlig, dieBavariahöhe bis in die Gegend von Riesenfeld sich allmählich verflacht, aber immerhin noch als deutliche Terrasse des alten Isarbettes zu erkennen ist. Im Laufe der Zeit ist die Isar allmählich in das jetzige Bett gedrängt worden, was man aus dem Verlauf jüngerer Terrassen, wie z. B. der des Karlstores und der Peterskirche, erkennen kann. Von der Peters-Kirche ab befinden wir uns in dem Bereiche des heutigen Ifarflusfes.
Die nähere Umgebung Münchens zeigt die Beschaffenheit einer Ebene und erst in Entfernungen von über 10 km nach Süden, Westen, Norden und Osten sieht man aus der Ebene Hügel hervorragen; die geologische Beschaffenheit der nördlichen Hügel ist aber anders als die der übrigen. Inwiefern die topographischen Erscheinungen der Münchener Gegend abhängig sind von den geologischen Verhältnissen, wird sich aus den nachfolgenden kurzen Betrachtungen ergeben Bei einer Wanderung in das Isartal findet man, daß an vielen Stellen kleine Quellen austreten und daß der Quellenhorizont ziemlich gleichmäßig langsam nach Süden ansteigt. Das Wasser tritt aus oberhalb wasserundurchlässiger Schichten; diese Schichten bestehen aus bald mehr mergeligen, bald mehr sandigen oder tonigen Massen, die in frischem Zustande eine graugrüne Farbe und verwittert eine mehr gelbliche Farbe zeigen. Man bezeichnet diese dem tertiären Obermiozän angehörigen Schichten mit dem Namen Flinz. Dieser Flinz ist nach Norden zu bis in das Gebiet des Dach-