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München und seine Bauten

Staatsbauten

Bauten im Bereiche der Staatsministerien

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Bahnbrücke bei Großhesselohe

Mit der Erbauung der Bahnlinie München-Holzkirchen (eröffnet 1857) mußte das tief eingeschnittene Isartal überbrückt werden. Der Entwurf der Brücke stammt von Friedrich August v. Pauli, dem damaligen Vorstand der Eisenbahnbaukommission; erbaut wurde sie in den Jahren 1851 bis 1857 unter Heinrich Gerber durch die Maschinenfabrik Kramer & Klett in Nürnberg. Das Bauwerk erhielt vier Oeffnungen, zwei Hauptöffnungen von je 52,54 m und zwei Außenöffnungen von je 26,56 in. Die Gesamtlänge der Brücke einschließlich der Widerlagerbauten beträgt 258,30 m. Die Brückenplanie liegt 31 m über Niederwasser. Die Pfeiler- und Widerlagersockel bestehen aus 2 bis 3 ebm großen Nagelfluhquadern, der Aufbau selbst aus Backsteinmauerwerk, das in bestimmten Abständen von Querschichten aus Quadern durchsetzt ist. Der Raum zwischen den Stirnmauern der Widerlagerbauten ist mit einem 1 m starken Spitzbogengewölbe überbaut. Die Eisenüberbauten lagern in Nagelfluhnischen auf Granitquadern. Die ursprüngliche Konstruktion der Ueberbauten bestand aus Fischbauchträgern; ihre charakteristische Eigenschaft war die gleiche Inanspruchnahme des Materials auf die ganze Länge der Oeffnungen. Die Brücke war von Anfang an für doppelgleisigen Betrieb, das heißt mit zwei getrennten Trag-

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