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Neubau des Deutschen Museums
E Neubau des Deutschen Museums
Der Museumsneubau wird nach dem preisgekrönten Entwurf des Professors Dr. Gabriel von Seidl auf Grund eines Preisausschreibens im Jahre 1905 entsprechend den von Dr. Oskar von Miller bereits bei der Gründung des Deutschen Museums und in der ersten Ausschußsitzung im Jahre 1904 gemachten allgemeinen Angaben über die Raumdisposition ausgeführt. Die Stadtgemeinde München stellte in entgegenkommender Weise den Bauplatz auf der Museumsinsel zur Verfügung und trug zu den Baukosten eine Million Mark bei. Weitere vier Millionen Mark wurden durch das Deutsche Reich und das Königreich Bayern und über zwei Millionen Mark aus Stiftungen der deutschen Industrie beigesteuert.
Im Jahre 1906 wurde von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser, Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzregenten Luitpold von Bayern und Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzen Ludwig von Bayern unter wärmster Anteilnahme des ganzen Reiches der Grundstein zum Neubau gelegt.
Die für einen Ausstellungsbau für Naturwissenschaft und Technik zum Teil sehr schwierigen Einrichtungen zur Aufstellung von schweren Maschinen, für die Fundamente einer Reihe von Museumsobjekten, für dieVorführung vonWas- sermotoren, Dampfmaschinen, elektrischen Apparaten usw., die Schaffung besonderer Aufstellungspunkte, Terrassen und Kuppeln für seismologische, geodätische, astronomische und andere Meßinstrumente, für Apparate zur Radiotelegraphie und Telephonie mußten von Anfang an im Einvernehmen mit der Leitung des Deutschen Museums so projektiert werden, daß die architektonische Ausgestaltung sich den technischen Bedürfnissen vollkommen anpaßt.
Die gesamte Bauanlage mit ungefähr 30000 qm Baufläche und 600000 cbm umbautem Raum besteht aus dem Ausstellungsbau auf dem südlichen, dem Bibliotheksbau auf dem nördlichen Teil der Museumsinsel und aus zwei niedrigeren Verbindungsbauten an der Ost- und Westseite, gruppiert um einen ca. ein Tagwerk großen Hof von vornehmer Ausgestaltung.
Der Ausstellungsbau von ungefähr 100 m Länge, 100 m Breite und ca. 12000 qm Baufläche besteht aus einer inneren, ca. 3600 qm überdeckenden Hallenanlage mit einer mittleren 25 m hohen und 20 m breiten Mittelhalle und zwei seitlichen, 14,5 m hohen und je 18 m breiten Seitenhallen und aus einem diese Hallenanlage umschließenden zweireihigen äußeren Umbau mit Kellergeschoß, drei Stock-