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München und seine Bauten

Entwicklung der Stadt

Kultbauten

Inneres der Frauenkirche

Inneres der Frauenkirche, erbaut vom Stadtbaumeister Jörg Ganghofer 1468—1488
Originalaufnahme für das Werk „München und feine Bauten"

hat er dabei die tollkühne Leichtigkeit der Landshuter Kirche nicht nachgeahmt, und bei der Choranlage kommt er in Kenntnis der Straubinger, Jngolstädterund Freisinger Versuche zu einer räumlich und statisch recht guten, vor allem sehr einfachen Lösung. Einfachheit ist die Losung Ganghofers, nur durch strengen Verzicht auf dekoratives Schmuckwerk war es ihm gegönnt, am Ende seiner Tage den Bau vollendet zu schauen. Einfachheit bedeutet aber keinen Mangel an künstlerischer Wirkung: die Türme sind von ausgezeichnet abgewogenen Verhältnissen, der Rhythmus der Seitenwände mit den himmelhohen Fenstern ist eindrucksvoll, das Innere mit dem Kontrast der glatten Schäfte und dem feinen Netzgewölbe von hoher Würde. So schmucklos wie heute hat übrigens die Kirche nicht immer dagestanden. Es muß ein eigener Anblick gewesen sein, als 66

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