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Gebäude für Handel und Marktverkehr
7. Gebäude für Handel und Marktverkehr
Baurat Richard Schachner
Der öffentliche Marktverkehr spielt sich in München auf einer verhältnismäßig geringen Zahl von Plätzen ab. Der Hauptmarktplatz für den Detailverkauf ist der im Zentrum der Stadt nächst dem Marienplatz gelegene sogenannte Viktualienmarkt. Hier befinden sich eine aus Eisenkonstruktion errichtete Verkaufshalle für die Bankmetzgermeister, .und eine gleichfalls aus Eisen erbaute Halle für den Verkauf von Kutteln mit Brotverkaufläden an den Außenseiten. Für den Obstverkaus dienen ein Ladengebäude und ein Pavillon, für den Seefischverkauf eine eigene kleine Verkaufshalle der Nordseefischerei. Den größten Teil des Marktes nehmen aus Holz errichtete Buden der Verkäufer ein, die in langen Reihen nebeneinander aufgestellt sind; ein kleinerer Teil des Viktualienmarktes an der östlichen Seite ist nicht überbaut und dient dem freien Markte. Das Bild des Viktualienmarktes ist malerisch. Weder bei den Verkäufern noch beim Publikum besteht ein Bedürfnis oder Verlangen- daß der Marktverkehr in eine geschlossene gemeinsame Halle verlegt werde, und so wird denn auch der Viktualienmarkt ohne wesentliche Aenderungen noch auf Jahre hinaus in seiner derzeitigen Art erhalten bleiben. Außer dem Viktualienmarkte bestehen noch Kleinhandelsmärkte am Wienerplatz in Haidhausen und am Elisabeth- platz in Schwabing. Diese beiden kleinen Märkte sind in ähnlicher Weise wie der Viktualienmarkt gestaltet. Beim Markte am Elisabethplatze ist den Verkäufern eine gleich- heitliche Ausgestaltung der Verkaufsstände nach amtlich festgesetzter Zeichnung zur Auflage gemacht. Der bis Anfang des Jahres 1912 in der ehemaligen, nächst dem Viktualienmarkt gelegenen Schrannenhalle untergebrachte Großhandelsmarkt wurde unter Auflassung des Großhandelsverkehrs in der Schrannenhalle, im Februar 1912 in die in denJahren 1910/11 erbaute hauptsächlich dem Großhandel dienende Markthalle am Südbahnhofe verlegt, über deren Ausgestaltung auf Seite 702 das Nähere gesagt ist. In dieser Markthalle ist auch ein kleiner Teil für den hauptsächlich den südlichen Stadtteil versorgenden Kleinhandelsmarkt vorbehalten.
Der städtische Heumarkt an der Schyrenstraße wurde in den Jahren 1896 angelegt und dient außer dem Handel mit Heu und Stroh auch zur Abhaltung von Pferde- und Rindviehmärkten und als Holzmarkt. Im städtischen Heumarkt befindet sich auch eine öffentliche Stadtwage.