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der kiesige Untergrund erheischen ferner für die Baumpflanzungen besondere Sorgfalt.
So mußte Mitte der achtziger Jahre, nachdem der jetzige Stadtgärtendirektor I. Heiler die Leitung übernommen hatte, mit der Wiederinstandsetzung der dem Absterben nahen Baumpflanzungen in der Sonnenstraße begonnen werden, wobei es sich zeigte, daß die Bäume nur in ganz unzureichende Baumgruben gepflanzt waren. In der Folge wurden Erdschleusen mit Humus und unterirdische Berieselung eingeführt, und wo es nur anging, für Rasenflächen gesorgt. In ähnlicher Weise werden seit langem bei neuan- zulegenden Alleestraßen durchlaufende Erdkanäle von mindestens 1'/, m Breite und 1 in Tiefe angeordnet.
Daneben werden an passenden Stellen (beispielsweise an Straßenkreuzungen) Einzelnbäume gepflanzt und zwar werden hierzu meist große Bäume mit Frostballen verwendet. Diese Art der Verpflanzung wird überhaupt von der Abteilung für Gartenbau in sehr ausgedehntem Maß angewendet. So wurden auf dem Ausstellungsareal etwa 600 große Bäume verpflanzt, darunter Kastanien, Ulmen und Ahorn, die einen Stammumfang von 1,5—1,9m hatten, mit Erdbällen von 150—250 Zentnern und Pappeln von 20 m Höhe. Auf diese Weise war es möglich, daß schon im Eröffnungsjahr des Ausstellungsgeländes namentlich in den Wirtschaftsgärten der gewünschte Schatten da war. Bei dieser Gelegenheit wurden auch zahlreiche größere Bäume, die dem Bau des Hauptrestaurants weichen mußten, im Juli 1907 bei voller Belaubung mit Erdbällen ausgehoben und auf eine geeignete Stelle verpflanzt, um im Winter dann Platz im Bavariapark zu finden, wo sie gut weitergediehen sind.
Während früher in München wegen des rauhen Klimas nur wenig Baumarten (hauptsächlich Eschen und Pappeln) als geeignet angesehen wurden, werden jetzt außerdem Kastanien, Ulmen, Linden und vorzugsweise Ahorn für Alleen verwendet.
In ähnlicher Weise war es mit dem Blumenflor in früheren Jahren nicht besonders bestellt; in den letzten Jahrzehnten aber wurde auch hierin Wandel geschaffen und reicher Frühjahrs- und Sommerflor ziert die städtischen Schmuckplätze, so daß gesagt werden kann, daß alles geschehen ist, was bei den bestehenden Boden- und klimatischen Verhältnissen Münchens möglich war.