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München und seine Bauten

Das München der Renaissance

Hofbauten

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Residenz, Antiquarium, erbaut 1565, gänzlich erneuert und ausgeschmückt unter Wilhelm V. seit 1580 nach Entwurf von Friedrich Sustris
Phot. Aufnahme von Otto Aufleger

Die Innenausstattung der Kirche hat die besten Künstler . des Herzogs in Bewegung gesetzt, Deutsche, Italiener und Niederländer. Wendel Dietrich fertigte die Holzarbeiten und in Gemeinschaft mit dem Maler Christoph Schwarz den Hochaltar, der Holländer Hubert Gerhard, der Meister der Augsburger Brunnen, entwarf die Stukkaturen und die prachtvolleMichaelsstatue der Fassade, derMaler Peter Candid aus Brügge schuf Altargemälde und Dekorationsentwürfe. Vor allem hat aber das großartige, von Sustris erdachte eherne Mausoleum, das der Herzog für sich und seine Familie bestimmt hatte, den Bildhauern reichlich Arbeit gebracht. Einige Teile sind heute noch in der Kirche vorhanden, andere eingeschmolzen oder an anderer Stelle verwendet. (Abb. Seite 103 und 109.) Neben Gerhard und dem Italiener Pellago hat sich hier ein junger Weilheimer seine Sporen verdient, Hans Krümper, von dessen Wirken aber erst Max I. den Hauptvorteil hatte.

Nach der Vollendung des großen Werkes legte der Herzog die Negierung nieder. Er hatte sich längs der Stadtmauer hinter dem Jesuitenstift und mit diesem durch einen Gang verbunden, einen Ruhesitz erbauen lassen, wo er sich ganz einem frommen beschaulichen Leben hinzugeben gedachte, die Maxburg, damals Wilhelminische Feste genannt. Die eigenartige Putzbehandlung mit der Felderteilung in fla-

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