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München in guter alter Zeit

Erklärung der Kupferbeilagen

Blatt 1. „ Die gegenwärtige Kupfer Beilage stellt die Häuser Ziff. 270, 271 und 272 in der Schwabingergasse, Graggenauer-Viertel, vor.

a. Das Haus Ziffer 270 hat einen Hof, laufendes Wasser und Retiraden. “ Die Erwähnung der letzteren weist darauf hin, dass sie zu jener Zeit noch nicht in allen Häusern vorhanden waren. Das Haus ist jetzt mit der Nr. 47 bezeichnet und Eigentum des Herrn Kürschnermeisters Ad. Fleischmann. Unter den früheren Eigentümern finden sich 1598 der Bürger und Gastgeber Peter Kern, 1613 die Weinwirte Onuphrius und Veit Abel, 1617 der kurfürstliche geheime Rat und Pfleger zu Weilheim Johann Peringer,  1660 das Kloster Tegernsee, 1660 der kurfürstliche Leibmedikus Christoph Pfefferl, 1733 der Hofkriegsrat Anton von Hagenau, 1789 der Kurfürstlichen Hofrat Joseph Köstler, dann der kurfürstliche geheime Rath und Hofkapellendirektor Leop. Krieger, 1804 die geheime Landesarchivarius Franz Joseph Sammeth, der bekannte Statistiker. Das Gewölbe hatte inne: „Paul Gandrill, Handelsmann in Mode, Seide, weißen und Parfümerie-Waaren.“

b. „Das Haus Ziffer 271 ist da Fuchbräuhaus.“Auf dem Hause ist gemalt eine triumphierende Maria, welche die Schlange unter die Füsse tritt, daan das Wappen, welches von Johann Baptist Carl, Doktor des päpstlichen Stuhles zu Rom Protonotarius apostolicus, römisch-kaiserlichem Rathe, Pfalz- und Hofgraben und Dechant zu Weichs an der Glon, dem Besitzer dieses Hauses, Thomas Fuchs, Bürger und Bierbräu in München den 12. April 1669 verliehen worden ist. — Das Haus hat einen Hof, Schöpf- und Steftenbrunnen, Retiraden und Stallung.“ Dasselbe war seit 1516 ununterbrochen in der Hand von Bierbrauern.

 

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