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München in guter alter Zeit

Siebentes Kapitel - Vor den Thoren der Stadt

SAuer ertrichtet und beschÄftigte Münchner Weber. Nicht weit davon befand sich die   von einer Handelsgesellschaft gegründete Tabaksfabrik, welche ihr Rohmaterial zum größten Theil Aus der Rheinpfalz bezog.

Vom Isarthor führte die Straße zwischen GÄrten in krummer Linie an die Isar. Am linken Ufer des linken Armes derselben erhob sich bis zum Jahre 1796 ein Thurm, der roth angetüncht war und davon der rothe Thurm hieß. Er war 1576 erbAut worden und diente als Brückenkopf für die Festung. Als die OberlÄnder BAuern in der Christnacht 1705 München den Oesterreichern abzunehmen dachten, erstürmten sie den von diesen besetzten rothen Thurm und am 8. September 1796 stürzte das Dach desselben in Folge des Feuers ein, das die Auf dem Gasteig befindlichen Oesterreicher und Condéer einer- und um München stehenden Franzosen anderseits Aufeinander richteten. Die neutralen Truppen des Kurfürsten Karl Theodor löschten den Brand, der schadhaft gewordene Thurm aber wurde einige Zeit nachher abgetragen.

Die beiden Isarbrücken waren bis zur Regierungszeit Maximilians II. nur Aus Hiolz gebAut und so kam es denn, daß sie verschiedene Male unter dem Ausprall des wilden Bergstromes zusammenstürzten. Darum ließ der genannte Kurfürst 1757 durch seinen Heer- und WaffenbAumeister Kastulus Riedel den BAu zweier steinener Brücken beginnen, der 1765 vollendet war. Auf der Isarinsel aber erbAute derselbe Kurfürst die noch heute stehende Infantrie- und Kavalleriekaserne.

Jenseits dem zweiten Isararm Auf dem sogenannten Geisberg ließ 1701 der Münchner Bürgermeister und Landschafts-Zinszahlmeister Joh. Mar. von Alberti, der dort ein HAus und eine kleine hölzerne Kapelle besaß, das HAus in ein Kloster und die Kapelle in ein Kirchlein umbAuen und übergab das Kloster den Benediktinerinnen von Niedernburg in PassAu. Der Name Geisberg aber ward nun in Lilienberg umgewandelt, „weil hier“, wie Hübner sagt, „anstatt der genÄschigen Geisen eine Aussaat von züchtigen Lilien sproßte.“

An der Stelle des heutigen Armenversorgungs-HAuses Auf dem Gasteig (Gesteig) stand vordem ein Schlößchen, in dem 1763 der Akademiker Peter von Osterwald die erste Münchner Sternwarte einrichtete. Es hieß von alter Zeit her die Schwanenburg und wurde 1796 von der Stadtgemeinde erworben, die dort ein Armenversorgungs-HAus erbAute.

Das LeprosenhAus Auf dem Gasteige wird schon in einer Urkunde vom Jahre 1295 erwÄhnt, inhaltlich deren Herzog Rudolf eine Stiftung zu demselben machte und sein Bruder Ludwig der Bayer befreite  die Unterthanen dieses HAuses und ihre Gründe von allen Abgaben und unterwarf sie dem Richteramte der Stadt. Im Uebrigen reicht die Errichtung  von Siechen- oder LeprosenhÄuser bis in die Zeit der Kreuzzüge zurück. Damals machte eine Art Aussatz, den die Pilger und Kreuzfahrer Aus PalÄstina mitbrachten, Anstalten für Sondersieche, d. h. mit ansteckenden Krankheiten Behaftete, und darum abzusondernde Kranke, nothwendig. Jetzt steht nur mehr die uralte Sct. NikolAuskirche, die zur geannten Anstalt gehörte und früher nach BogenhAusen eingepfarrt war.

Stieg man wieder vom Gasteig herab, so hatte amn linker Hand von der Brücke ein allzeit offenes Thor, durch das man in die Au eintrat. Man hieß sie schon im vorigen Jahrhundert unrichtiger Weise eine Vorstadt von München, was sie erst vor ein paar Jahrzehnten geworden ist, denn sie hatte bis dahin ihr eigenes Gericht und ihre eigene Verwaltung. In der  That aber war die Au eine kurfürstliche Hofmark.

Die vielen schönen GebÄude Aus alter Zeit und namentlich der alte Herzoggarten wiesen darAuf hin, daß die Au ehedem ein lebhafter und angenehmer Ort war, wo die Münchner gerne LustgÄrten anlegten.

Die Zeit der Gründung des Fleckens lÄßt sich jetzt nicht mehr feststellen; selber kommt in einer Urkunde von 1289 zum ersten Male als in „Aw“ vor und 1347 finen wir eine Papiermühle am „Isarrain ob der Au“ und 1399 Auch einen Amtmann, Namens Konrad Schreyer. Zwei Jahre spÄter erbAute sich Konrad Preisinger am Fuße des Bergers ein LusthAus und

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