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und an Invention und Zeichnung, auch gutem Clorit in Fresco, das die Kunstverständigen nicht ohne Ursache solches um großen Werth auf Tuch gewünschet, denn es ist gewiß, das in Deutschland und Italien niemals auf Kalch etwas Schöneres und Ruhmwürdigeres so gemahlet zu Gesicht bekommen.”
In gleicher Weise trug die Fronte des heutigen Café Fritsch in der Kaufingerstraße ein schönes Fresco, das Opfer der hl. drei Könige.
Am Hause der Bäckerknecht-Bruderschaft im Thal sah man den Kaiser Ludwig den Bayer, wie er mit den Bäckern, die ihm die Ampfinger Schlacht hatten gewinnen helfen, ihre Privilegien verlieh; darunter pries eine lange Inschrift den hohen Herrn und das ehrsame Handwerk.
An der Ecke der Kaufinger- und Fürstenfeldergasse hatten die Mönche von Ettal ein gar stattliche Haus, und an dessen Vorderseite die Geschichte der Gründung ihres Klosters durch Ludwig den Bayern kunstreich auf nassen Kalk malen lassen.
An einem Haus auf dem Färbergraben war das Bild des Paters Dominicus a Jesu Maria zu sehen, mit sammt der Schlacht am weißen Berg im Jahre 1620. Daneben hielt eine Hand die Abbildung des Hauses selbst aus den Wolken mit der Unterschrift: „Betrachts's nur recht, es ist nicht dein, und mein wirds in die Läng nicht sein”. Nicht weit davon war unter einem Maria-Hilfbilde die Inschrift zu lesen: „Unter denen Schutz flüchten wir” - es war nämlich beim Anmalen der Inschrift das t hinter dem ch im Pinsel geblieben - und am „Grünen Baum” sah man einen Altöttinger Altar. Die „schwarze Muttergottes von Altöttting” prangte unterm Bogen des Hauptthurmes des Sendlingerthores mit der naiven Anrufung: „O Jungfrau Maria, laß nicht herein, was dieser Stadt kann schädlich sein!” Auch das Schwabinger-. früher Unseres Herrn Thor war mit geistlichen und weltlichen Gegenständen reich bemalt. Von den Privathäusern aber trug wohl ein gutes Drittheil den Patron in Malerei oder plastischer Arbeit an seiner Vorderseite, dem Besitzer wie den Vorrübergehenden zu frommer Erbauung.
Manche Häuser wiesen Wandgemälde als Zeichen des Gewerbes ihres Besitzers: so ließen Bader ihr Haus gerne den barmherzigen Samariter, Wirthe den Gang nach Emaus malen, und andere Bilder dienten dem mit der Kunst des Lesen nicht vertrauten Kunden anstatt der Gewerbeschilde: da kennzeichnete ein Mohr oder ein Engel die betreffende Apotheke, ein Storch das Gasthaus ec. ec.
Auf dem Schrannenplatze war neben dem heutige Rathhause die Abbildung dieses nämlichen Platzes zu sehen, worauf man das Haus und das Bild daran wieder recht wohl wahrnehmen konnte, und am heutigen Gasthofe zum Oberpollinger in der Neuhausergasse sah man den Wagner von Lechhausen, der an Einem Tage das Holz zu einem Rade im Walde holte, die Messe hörte, und das fertige Rad am Abend durch das Neuhauserthor trieb.
Am oberen Anger konnten die Schwaben ihre berühmten sieben Landsleute abconterseits sehen, und der Anblick der Hauptwache wurde noch kriegerischer durch Ignaz Günthers Statuen des Herkules und der Bellona über dem Portal.
München hatte zwar aufgehört als Festung zu gelten, aber die Stadt gleichwohl mit wenigen Ausnahmen außerhalb ihrer Mauern ein Ende, und wie diese und ihre Thore jeden Augenblick daran mahnten, so erinnerten die alten Thore der inneren Stadt daran, wie eng es ehemals deren Grenzen gezogen gewesen.
Von ihnen bot aber nur der schöne Thurm außer dem historischen noch ein ästhetisches Interesse durch die hübschen Malereien, welche auf seiner Ostseite zu sehen waren.
Vier andere Thürme genossen eines etwas zweifelhaften Rufes. Das waren der Falkenthurm als Sitz der Tortur, der Taschenthurm als Gefängnis für Verbrecher aus dem Militärstande, dann der Jungfern- und Hexenthurm. Der letztbezeichnete stand ungefähr da, wo jetzt die Maximilianstraße beginnt, zwischen dem Franziskanerkloster und dem Falkenthurm, und galt dem