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Münchener Stadtbuch

XXVI. Das Leichenbegängniß Herzog Alberts IV.

1509.

Das siebenzehnte Essen war eine Pastete mit Birnen und anderem Gemüs.

Das achtzehnte Essen war von eingemachten Vögeln.

Das neunzehnte Essen war das siebente und letzte Alter der Welt, nämlich das jüngste Gericht, wie der Salvator unter einem Regenbogen sitzt, zur rechten Seite die Jungfrau Maria als eine getreue Fürbitterin und zur linken Seite St. Johannes niederknieend. Dabei ein Marzipan von Zucker und Mandeln.

Das zwanzigste Essen war von eingemachten Karpfen und Wallern.

Das einundzwanzigste Essen war ein Gebratenes von Fasanen, Haselhühnern, Rebhühnern, Vögeln und anderm guten Wildpret.

Das zweiundzwanzigste Essen war unseres gnädigen Herrn Herzogs Albrecht hochlöbl. Gedächtniß Begräbniß, nämlich die Form des Grabes mit allen Fähnlein oder Panieren des Landes und der Herrschaft, wie dann das wirklich gemacht und geziert in unser lieben Frauenkirche steht auf dem Grab nach seiner Bildung, ein geharnischter Mann am Rücken liegend, in der rechten Hand ein Panier und in der linken ein bloßes Schwert, bei den Füßen zwei Schilde, einer mit Bayern, der andere Osterland gemalt, dabei gefüllte Oblaten.

Das dreiundzwanzigste Essen, das letzte zum Morgenmahl, war ein Gebackenes in Form eines Kachelofens, daraus wurden lebendige Vögel gelassen.

Hiernach folgen mehr Schauessen, die zu andern Mahlzeiten gegeben und eingetheilt worden sind:

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