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Lithographie v. Oettel u. Singer nach einem alten Gemälde im Münchner Rathaus. Vor dem Isartor in München. Blick auf den roten Turm von der Stadtseite, mit geschichtlichem Text: Dieses Tor wurde bei Erweiterung der Stadt unter den Herzogen Rudolph und Ludwig, letzter nochmaliger Deutscher Kaiser (1310 - 1350) mit den Stadtmauern erbaut. Es hieß gleich wie das ältere Tor nach dieser Richtung (Talbrucktor) das, "untere Tor" auch das "neue Tor" vom Jahre 1432 aber an schon das "Isartor". --- Die Isarbrücke war durch sechs Jahrhunderte (v. J. 1158 - 1759) von Holz. Im letztgenannten Jahre baute Kurfürst Maximilian III. eine Brücke aus Backsteinen. die hölzerne Brücke stürzte am 5. August 1633 plötzlich ein und ertranken 50 Personen, sie wurde abermals von Holz hergestellt. Die steinerne Brücke stürzte teilweise am 13. September 1813 ein, wobei gegen 120 Personen zu Grunde gingen. Das große Kruzifix auf dem Gasteige, zu welchem die Gläubigen noch heutzutage ein großes Vertrauen haben, stand schon vor dem Jahre 1561 an diesem Platze. Das Spital am Gasteig wurde von Otto dem Erlauchten erbaut. Der rote Turm stand schon 1576. Auf der Oberdecke desselben zeigte ein von dem Magistrate in dem Notjahre 1771 veranstaltetes Gemälde das Jahr 1576 als das 4 Jubeljahr der Stadt; sodann 1580 als das Jahr, in welchem die Gebeine des hl. Benno zuerst nach München gebracht wurden. --- Dieser Turm wurde in der Christnacht 1705 von den wackern Oberländern erstürmt und im Jahre 1796 unter dem Prinzen Conde von den Oesterreichern zusammengeschossen. Auf dem sogenannten Lilienberge stand um das Jahr 1680 eine kleine hölzerne Kapelle; diese wurde späterhin abgebrochen und eine größere, auf acht in die Runde gesetzten Säulen ruhende steinerne Kapelle gebaut zu Ehren der unbefleckten Empfängnis Mariä, nebst einem Wohnhaus für Nonnen der Benediktinerinnen. --- Ein "Stadtpest" und "Brechhaus" stand in früheren Zeiten weiter aufwärts der Isar, welches vom Kurfürst Maximilian "Emanuel" in ein Spital für Soldaten umgewandelt wurde. --- Durch das Isartor hielt Kaiser Ludwig der Bayer nach der Schlacht bei Ampfing im Jahre 1322 und der Schwedenkönig Gustav-Adolph bei seinem ersten Ankommen in München im Jahre 1632 seinen Einzug.
Titel | Die Zweibrückenstraße mit Isarbrücke |
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Autor | Stephan Joseph, Oettel Singer |
Zeit | 1770 |
Ort | München |
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Straße | Zweibrückenstraße |
Standort | Münchner Rathaus |
Lat/Lng | 48.13273 - 11.58401 |
Kategorie | Tor Turm Brücke |
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Suchbegriff | Roter Turm |
Bildart | Lithographie |
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Bildgröße | 1737px - 1171px |
Alte Bilder | 2021-08-04 20:33:59 |
Quelle Buch | Zettler - Alt-Münchner Bilderbuch (1918) |
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Lithographie v. Oettel u. Singer nach einem alten Gemälde im Münchner Rathaus. Vor dem Isartor in München. Blick auf den roten Turm von der Stadtseite, mit geschichtlichem Text: Dieses Tor wurde bei Erweiterung der Stadt unter den Herzogen Rudolph und Ludwig, letzter nochmaliger Deutscher Kaiser (1310 - 1350) mit den Stadtmauern erbaut. Es hieß gleich wie das ältere Tor nach dieser Richtung (Talbrucktor) das, "untere Tor" auch das "neue Tor" vom Jahre 1432 aber an schon das "Isartor". --- Die Isarbrücke war durch sechs Jahrhunderte (v. J. 1158 - 1759) von Holz. Im letztgenannten Jahre baute Kurfürst Maximilian III. eine Brücke aus Backsteinen. die hölzerne Brücke stürzte am 5. August 1633 plötzlich ein und ertranken 50 Personen, sie wurde abermals von Holz hergestellt. Die steinerne Brücke stürzte teilweise am 13. September 1813 ein, wobei gegen 120 Personen zu Grunde gingen. Das große Kruzifix auf dem Gasteige, zu welchem die Gläubigen noch heutzutage ein großes Vertrauen haben, stand schon vor dem Jahre 1561 an diesem Platze. Das Spital am Gasteig wurde von Otto dem Erlauchten erbaut. Der rote Turm stand schon 1576. Auf der Oberdecke desselben zeigte ein von dem Magistrate in dem Notjahre 1771 veranstaltetes Gemälde das Jahr 1576 als das 4 Jubeljahr der Stadt; sodann 1580 als das Jahr, in welchem die Gebeine des hl. Benno zuerst nach München gebracht wurden. --- Dieser Turm wurde in der Christnacht 1705 von den wackern Oberländern erstürmt und im Jahre 1796 unter dem Prinzen Conde von den Oesterreichern zusammengeschossen. Auf dem sogenannten Lilienberge stand um das Jahr 1680 eine kleine hölzerne Kapelle; diese wurde späterhin abgebrochen und eine größere, auf acht in die Runde gesetzten Säulen ruhende steinerne Kapelle gebaut zu Ehren der unbefleckten Empfängnis Mariä, nebst einem Wohnhaus für Nonnen der Benediktinerinnen. --- Ein "Stadtpest" und "Brechhaus" stand in früheren Zeiten weiter aufwärts der Isar, welches vom Kurfürst Maximilian "Emanuel" in ein Spital für Soldaten umgewandelt wurde. --- Durch das Isartor hielt Kaiser Ludwig der Bayer nach der Schlacht bei Ampfing im Jahre 1322 und der Schwedenkönig Gustav-Adolph bei seinem ersten Ankommen in München im Jahre 1632 seinen Einzug.