Stolpersteine & Erinnerungszeichen in München

Name Joachim Chaim Both
geboren 8.5.1876 [Rzeszow , Galizien]
gestorben 10.11.1938 [München] [erschossen]
Religion Jüdisch
Opfergruppe Juden
Beruf Kaufmann
Straße Lindwurmstraße 185
Stadtbezirk 6. Sendling
Stadtbezirksteil Sendlinger Feld
Art Erinnerungsstele
Verlegung 10.11.2024
Lat/Lng 48.122824011252,11.546163848959
Personen Both Joachim Chaim  

Online-Gedenkbuch der Münchner Juden

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Quelle: https://www.erinnerungszeichen.de/dam/jcr:a25af62c-8adb-4718-ba89-f82b639bd074/20241110_Both-Porsche_Screen.pdf vom 28.10.24 Wer waren Marjem und Chaim Both? Marjem (Maria) Zeimer wurde am 3. September 1880 in Jaroslaw (heute Jarosław, Polen) geboren. Ihre Eltern, Wolf und Rebekka Zeimer, besaßen in Jaroslaw eine Waschanstalt. Marjem Zeimer heiratete 1907 in Rzeszów im heutigen Polen den Kaufmann Chaim (Joachim) Both, der am 8. Mai 1876 dort als Sohn von Grina und Hirsch Zwi Both das Licht der Welt erblickt hatte. Er wuchs mit zwei Schwestern und einem Bruder auf. In Jaroslaw wurde im April 1908 Marjem und Chaim Boths Sohn Maksemil, genannt Max, geboren. Wenige Monate später kam die junge jüdische Familie nach München, wo sie in der Lindwurmstraße 185 eine Wohnung bezog. In diesem Haus befand sich auch die im Oktober 1908 gegründete Firma Both & Zeimer, ein Kleinhandel für Herren- und Knabenmodeartikel. Ende 1909 wurde die Tochter Franziska, genannt Fanny, geboren. Im Frühjahr 1912 eröffnete Chaim Both in der Schwanthalerstraße 127 ein Filiale, 1920 erwarb er das Haus in der Lindwurmstraße 185. Etwa 1930 trat der Sohn Max als Teilhaber in das väterliche Geschäft ein. Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten erfuhr auch die jüdische Familie Both Ausgrenzung und zunehmende Verfolgung. Die verheiratete Tochter Fanny Kammer emigrierte im August 1938 in die USA. Am Abend der »Kristallnacht« am 9. November 1938 drangen mehrere SA-Männer in das Haus der Familie Both ein. Sie schlugen Chaim Both zusammen und schleppten ihn in seine Wohnung, wo ihn der SA-Mann Hans Schenk kaltblütig aus nächster Nähe niederschoss. Max Both wurde verhaftet. Die Waren aus dem zerstörten Geschäft eignete sich Chaim Boths Konkurrent Willi Eisen weit unter Wert an. Marjem Both und ihr Sohn mussten nach der Zwangsenteignung von Geschäft und Haus ihre Wohnung räumen. Max Both wanderte 1939 nach England aus. Marjem Both deportierte die Gestapo am 20. November 1941 zusammen mit fast 1000 weiteren Jüdinnen und Juden nach Kaunas in Litauen, wo sie am 25. November 1941 erschossen wurde.



I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant