Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Name | Dr. phil. Paul Wassermann |
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geboren | 3.3.1887 [München] |
deportiert | 20.11.1941 [von München nach Kaunas] |
gestorben | 25.11.1941 [Kaunas] [ermordet] |
Religion | Jüdisch |
Opfergruppe | Juden |
Beruf | Kommerzienrat und Fabrikant |
Strassenname | Paul-Wassermann-Straße |
Straße | Fraunhoferstraße 26 |
Stadtbezirk | 2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt |
Stadtbezirksteil | Gärtnerplatz |
Art | Erinnerungstafel |
Verlegung | 20.11.2022 |
Lat/Lng | 48.129241948335,11.574495327378 |
Inschrift |
Dr. Paul Franz Wassermann, |
Wikipedia | Paul_Franz_Wassermann |
Personen | Wassermann Paul Dr. phil. |
Online-Gedenkbuch der Münchner Juden
Biografie Erinnerungszeichen München
Am Sonntag, 20. November, wird in der Fraunhoferstraße 26 ein Erinnerungszeichen für Dr. Paul Franz Wassermann (1887-1941) angebracht. Initiatorin des Erinnerungszeichens ist Hannah Sibylle Wennekers. Sie trägt damit auch zur Aufarbeitung ihrer eigenen Familiengeschichte bei: Ihr Großvater war einer der Männer, die 1938 im Zuge der „Arisierung“ die Fabrik des jüdischen Unternehmers Wassermann in der Fraunhoferstraße 16 übernahmen. Drei Jahre später, 1941, wurde Wassermann als einer von fast tausend Jüd*innen aus München nach Kaunas deportiert und von der SS ermordet. Die Übergabe des Erinnerungszeichens an die Öffentlichkeit erfolgt am 81. Jahrestag der ersten Deportation nach Kaunas. Um 11 Uhr findet eine Gedenkveranstaltung im Theater im Fraunhofer, Fraunhoferstraße 9, statt. Es sprechen Stadtrat Dr. Florian Roth (Fraktion Die Grünen – Rosa Liste) in Vertretung des Oberbürgermeisters, die Initiatorin Hannah Sibylle Wennekers, Dr. Bernhard Schoßig, Wolfgang Czich sowie Benôit Blaser, Vorsitzender des Bezirksausschusses 2 (Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt). Ehrenamtliche der Erinnerungswerkstatt München e. V. verlesen Briefe von Dr. Paul Franz Wassermann an seinen Bruder in den USA sowie ein Grußwort von Margie Bone, der Großnichte von Dr. Paul Franz Wassermann. Um 12.15 Uhr wird das Erinnerungszeichen für Dr. Paul Franz Wassermann nahe dem ehemaligen Wohnort in der Fraunhoferstraße 26 durch Stadtrat Dr. Florian Roth in Vertretung des Oberbürgermeisters an die Öffentlichkeit übergeben. Paul Franz Wassermann wurde 1887 in München geboren und wuchs in der späteren Fraunhoferstraße 30 auf. Er studierte Chemie, Physik und Botanik an den Universitäten München und Gießen, wo er 1910 promoviert wurde. Danach leitete er mit seiner Mutter und einem Partner die Milly Kerzen- und Seifenfabrik in der Fraunhoferstraße 18. Er konvertierte 1916 von der jüdischen Religion zum Katholizismus. Wassermann setzte sich als Vorsitzender der akademischen Unterrichtskurse für Arbeiter für deren Weiterbildung ein. Er war zudem zweiter Vorsitzender des Heimat- und Königsbundes, 1920 trat er dem Freikorps Epp bei. Trotz seiner Konversion und seiner nationalkonservativen Gesinnung geriet er in den Fokus nationalsozialistischer Verfolgung. Die Stadtverwaltung schloss ihn schon 1933/34 von der Belieferung eines Krankenhauses aus. Nach dem Erlass der „Nürnberger Gesetze“ 1935 galt er als Jude. 1937 musste er seine Wohnung verlassen, im Juni 1938 musste er zwangsweise seine Firma verkaufen. Glaubte er zunächst noch, der neue Eigentümer würde ihn in der Fabrik beschäftigen, so zerschlug sich diese Hoffnung schnell. Seine Bemühungen, in die USA zu emigrieren, scheiterten. Am 20. November 1941 deportierte ihn die Gestapo mit fast tausend an- deren Jüdinnen und Juden nach Kaunas, wo ihn SS-Einsatzgruppen am 25. November 1941 erschossen. Weitere Informationen sind abrufbar unter www.erinnerungszeichen.de und www.map.erinnerungszeichen.de.