Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Name | Max Freund |
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geboren | 20.6.1897 [Kleinwallstadt, Unterfranken] |
gestorben | 28.10.1937 [Amsterdam] [Suizid] |
Religion | Jüdisch |
Opfergruppe | Juden |
Beruf | Kaufmann |
Straße | Elisabethstraße 39 |
Stadtbezirk | 4. Schwabing-West |
Stadtbezirksteil | Neuschwabing |
Art | Erinnerungsstele |
Verlegung | 24.05.2023 |
Lat/Lng | 48.159367777628,11.566316884480 |
Inschrift |
Max Josef Freund, |
Personen | Freund Max |
Online-Gedenkbuch der Münchner Juden
Biografie Erinnerungszeichen München
Biografie der Erinnerungswerkstatt München
Max Josef Freund kam am 20. Juni 1897 in Kleinwallstadt als erster Sohn des Getreidehänd- lers Philipp Freund und seiner Ehefrau Jenny, geborene Stern, auf die Welt. Er wuchs mit seinem Bruder Manfred auf, besuchte in Aschaf- fenburg die Realschule und absolvierte eine Lehre als Kaufmann. Er diente im Ersten Welt- krieg im 5. Bayerischen Infanterie-Regiment und kämpfte in Flandern.
Nach Kriegende war Max Josef Freund in London, Amsterdam und von 1923 bis 1929 bei der Firma Gebrüder Goldschmidt in Nürnberg beschäftigt. Max Josef Freund zog nach München, wo er 1929 Therese »Thea« Lauchheimer heiratete. Er arbeitete in der Firma seiner Schwiegerfamilie, der Druckerei Beger & Rockel. Max Josef Freund wurde Prokurist und Leiter der Exportabteilung. 1931 kam Sohn Philipp Siegfried zur Welt, 1934 Tochter Lieselotte Jenny. Die gut situierte Familie wohnte seit 1932 in der eigenen Wohnung in der Elisabethstraße 39. Ein erhalten gebliebenes Fotoalbum zeigt Reisebilder aus Tirol, Meran, Marienbad oder Hamburg.
Max Josef Freund unternahm viele Geschäfts- reisen ins Ausland, so auch am 26. Oktober 1937 nach Holland. Beim Grenzübertritt wurde er durchsucht, wobei die Beamten Aufzeichnungen über diverse Geldbeträge fanden, die sie als Vergehen gegen die Devisenvorschriften ausleg- ten. Da Max Josef Freund mit Genehmigung der der Handelskammer München reiste, konnte er weiterfahren. Einen Tag später wurde seine Frau in München verhaftet. Man verlangte von ihr Auskunft über die bei ihrem Mann vorgefunde- nen Aufzeichnungen. Max Josef Freund erfuhr telefonisch von der Verhaftung seiner Frau. Wahr- scheinlich verübte er daraufhin am 27. Oktober 1937 Suizid, um seine Familie zu schützen. Therese Freund wurde freigelassen. Sie, ihre Kin- der und ihre Mutter verließen Deutschland 1939 auf der MS St. Louis mit Kurs nach Kuba. Nach- dem dieses Schiff nirgends anlanden durfte, konnten sie nach langer Irrfahrt in Antwerpen von Bord gehen und nach England reisen. Ende Dezember gelang ihnen die Ausreise in die USA.