Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Name | Franz Stenzer |
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geboren | 9.6.1900 [Planegg b. München] |
deportiert | 30.5.1933 [ins KZ Dachau] |
gestorben | 22.8.1933 [KZ Dachau] [ermordet] |
Religion | Keine Angabe |
Opfergruppe | Politisch Verfolgte |
Beruf | Politiker |
Strassenname | Franz-Stenzer-Straße |
Straße | Nimmerfallstraße 54 |
Stadtbezirk | 21. Pasing-Obermenzing |
Stadtbezirksteil | Obermenzing |
Art | Erinnerungstafel |
Verlegung | 22.08.2023 |
Lat/Lng | 48.150027755024,11.468830580644 |
Inschrift |
Franz Stenzer, |
Wikipedia | Franz_Stenzer |
Personen | Stenzer Franz |
Biografie Erinnerungszeichen München
Rückkehr der Namen
Franz Stenzer, geb.am 09.06.1900, arbeitete bei der Reichsbahn. Im Ersten Weltkrieg war als Matrose bei der Kriegsmarine. 1920 trat der Kommunistischen Partei (KPD) bei und wurde in den Betriebsrat des Bahnbetriebswerks gewählt. Er heiratete und hatte drei Töchter. Seit 1924 hatte er hohe Parteiämter inne und war ab 1932 Abgeordneter des Deutschen Reichstags in der KPD-Fraktion. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten hielt er sich versteckt, wurde aber am 30.05.1933 verhaftet und in das KZ Dachau gebracht. Einen Tag später holte die Gestapo ihn zu Verhören ins Polizeipräsidium. Wieder in Dachau, war er schwersten Folterungen ausgesetzt. Am 22. August 1933 ermordete ihn die SS.Quelle: Am 11. April wurde in München das Gedenkprojekt Die Rückkehr der Namen durchgeführt. Veranstaltet vom Bayerischen Rundfunk und unterstützt durch das Kulturreferat der Stadt, erinnerte es an 1.000 Münchnerinnen und Münchner, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden.
Quelle: Rathhausumschau vom 17.08.2023 https://ru.muenchen.de/2023/156/Erinnerungszeichen-fuer-NS-Opfer-Franz-Stenzer-108702 Die Stadt München erinnert am Dienstag, 22. August, an Franz Stenzer, der Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung wurde. Bei der Gedenkveranstaltung um 16 Uhr in der Nimmerfallstraße 50-58 spricht Stadtrat Stefan Jagel (DIE LINKE./Die PARTEI Stadtratsfraktion) in Vertretung des Oberbürgermeisters. Im Anschluss wird das Erinnerungszeichen für Franz Stenzer angebracht. Die Gedenkveranstaltung ist barrierefrei zugänglich, die Bushaltestelle Nusselstraße (Linien 161, 162) befindet sich direkt vor Ort. Weitere Reden halten Dr. Gabriele Hammermann von der KZ-Gedenkstätte Dachau, Kirchenrat Dr. Björn Mensing, Evangelische Versöhnungskirche in der KZ Gedenkstätte Dachau und Initiator des Erinnerungszeichens, sowie Daniel Heimerl, Vorstand der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft München-Pasing eG, und Frieder Vogelsgesang, Vorsitzender des Bezirksausschusses 21 (Pasing-Obermenzing). Daniel Behringer von der Friedrich-Wolf-Gedenkstätte Lehnitz verliest ein Grußwort von Tatjana Trögel, der Enkelin Franz Stenzers. Es musiziert Nico Weber (Trompete). Franz Stenzer kam 1900 in Planegg als Sohn einer Arbeiterin zur Welt. Er absolvierte eine Lehre bei der Reichsbahn und war im Ersten Weltkrieg bei der Kaiserlichen Kriegsmarine als Matrose eingesetzt. Weil er gegen den militärischen Drill protestierte, erhielt er einen Monat strengen Arrest. Nach Kriegsende arbeitete er im Münchner Bahnbetriebswerk I. 1920 trat er der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei. 1922 heiratete er Emma Bausch, die drei Töchter zur Welt brachte. Die Familie lebte in der Friedrich-Ebert-Straße 1c in Pasing, der heutigen Nimmerfallstraße 54. Franz Stenzer gehörte seit 1924 der KPD-Bezirksparteiführung Südbayern an. 1929 und 1932 delegierte ihn die Partei nach Moskau. Er übernahm in der Folge hohe Parteifunktionen und war für die Gewerkschaftsarbeit in ganz Bayern zuständig. Im November 1932 wurde er in den Deutschen Reichstag gewählt. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten hielt sich Franz Stenzer versteckt, nahm aber an der illegalen Tagung der KPD am 7. Februar 1933 in Ziegenhals bei Berlin teil. Außerdem organisierte er aus dem Untergrund die Arbeit seiner Partei. Am 30. Mai 1933 verhaftete ihn die Gestapo in seinem Versteck am Münchner Roecklplatz und lieferte ihn in das KZ Dachau ein. Dort war er schwersten Folterungen ausgesetzt. Am 22. August 1933 ermordete ihn die SS mit einem Genickschuss. Seine Ehefrau wurde im April 1933 inhaftiert; nach Franz Stenzers Beisetzung kam sie frei und flüchtete mit ihren Töchtern über mehrere Zwischenstationen in die Sowjetunion. 1946 kehrte sie nach Deutschland zurück und lebte in der DDR. Sie starb 1998 in Berlin. Zu den Erinnerungszeichen Erinnerungszeichen werden seit 2018 an Orten angebracht, an denen Menschen lebten, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Die Erinnerungszeichen bestehen aus gebürstetem Edelstahl und sind vergoldet. Es gibt sie in zwei Ausführungen – als Wandtafeln an der Fassade und als Stelen auf öffentlichem Grund. Sie enthalten die wichtigsten Lebensdaten, Angaben zum Schicksal und – falls vorhanden – ein Bild. Durch die gelochte Oberfläche können die Informationen auch ertastet werden.