Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
geboren | 26.06.1840 (Peulendorf bei Bamberg) |
gestorben | 06.04.1930 (Freising) |
Berufsgruppe | Wissenschaftler (Wissenschaftler) |
Beruf | Richter Rechtswissenschaftler Wissenschaftler |
Personenverzeichnis | Stengel Karl |
Friedhof | Nordfriedhof |
Lage | 101-1-15 |
Wikipedia | Karl_von_Stengel_(Jurist) |
Karl Stengel wurde 90 Jahre alt. |
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Karl Michael Joseph Leopold Freiherr von Stengel war ein deutscher Richter und Rechtswissenschaftler. Er war der erste preußische Professor auf einem alleinigen Lehrstuhl für Verwaltungsrecht. Freiherr von Stengel wurde 1840 als Sohn des Försters Franz Freiherr von Stengel (* 1808; † 1860) und dessen Frau Friederike Frank (* 1816; † 1879) in Peulendorf[2] geboren. Er studierte von 1859 bis 1863 Rechts- und Staatswissenschaften[4] an der Universität München und legte das Assessorexamen ab. 1870 begann er im Bayerischen Justizministerium.[4] Danach wurde er Landgerichtsrat im Reichsland Elsaß-Lothringen (Mühlhausen 1871 und Straßburg 1879). 1881 wurde ihm aufgrund seiner umfangreichen Publikationen zum preußischen Verwaltungs- und Bodenrecht die Doktorwürde verliehen und er an der Universität Breslau nach der Einführung des Lehrfachs (1881) zum ersten preußischen Ordinarius für nur Verwaltungsrecht berufen. Er lehrte Verwaltungs-, Staats- und Kirchenrecht sowie Rechtsphilosophie; außerdem setzte er sich mit dem Kolonialrecht auseinander. 1890 wurde er als Nachfolger von Joseph von Held an die Universität Würzburg berufen, wo er allgemeines, deutsches und bayerisches Staatsrecht, Rechtsphilosophie und Völkerrecht lehrte; sein Nachfolger war Robert Piloty. Ab 1895 war er Professor für Staats- und Kirchenrecht an der Landesuniversität in München, wo er bis zu seinem Tode 1930 unterrichtete. 1899 war er Deutscher Vertreter auf der Haager Friedenskonferenz. Er war Mitglied der Deutschen Kolonialgesellschaft, des Deutschen Flottenvereins und des Institut International Colonial. 1906 wurde er von Reichskanzler Bernhard von Bülow als Sachverständiger in die Untersuchungskommission zur Tätigkeit der Bergwerksgesellschaften in Südwestafrika berufen. Sein 1890/97 herausgegebenes Wörterbuch des deutschen Verwaltungsrechts avancierte zu einem Standardwerk. Er war verheiratet seit 1871 mit Caroline Ott aus München. Das Ehepaar hatte eine Tochter Hedwig und zwei Söhne. Der jüngere Sohn Heinrich war 1905 kgl. bayr. Leutnant in Würzburg und starb als Offizier höchstwahrscheinlich während des Maji-Maji-Aufstands in Deutsch-Ostafrika; Sohn Hermann trat in den Dienst des Auswärtigen Amtes ein, war u. a. Gesandter in Bolivien. Karl Freiherr von Stengel hatte des Weiteren die Schwester Katharina, die den Fabrikanten Hermann Escherich aus Schwandorf ehelichte, und sein Bruder Heinrich gründete auch eine Familie und wurde Mineralwerkbesitzer in Regensburg. Dieser Text basiert auf dem Artikel Karl_von_Stengel_(Jurist) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |