Münchner Friedhofsportal

geboren 27.09.1940 (München)
gestorben 14.09.2005 (Grünwald)
Beruf Modedesigner
Suchbegriffe Licht für Obdachlose Biss 
Personenverzeichnis Moshammer Rudolph 
Friedhof Ostfriedhof
Lage 60-M-07
Wikipedia Rudolph_Moshammer
Rudolf Hans Albert Moshammer wurde 65 Jahre alt.

Rudolph Hans Albert Moshammer war ein deutscher Modedesigner, Autor und Inhaber einer Boutique auf der Münchner Maximilianstraße.

Durch sein exzentrisches Auftreten in der Öffentlichkeit – bis 1993 an der Seite seiner Mutter – wurde Moshammer ab den 1980er Jahren bundesweit bekannt. Zu seinen Markenzeichen gehörten unter anderem eine extravagante Perücke und ein Yorkshire Terrier namens „Daisy“. Moshammers Ermordung in Grünwald sowie seine Beerdigung im Jahr 2005 zogen ein großes Medienecho nach sich.

Moshammers Vater Richard Moshammer war Münchner Direktor der Württembergischen Feuerversicherung. In der Zeit des Wirtschaftswunders war die Familie zunächst finanziell sehr gut gestellt und bewohnte eine repräsentative Firmenwohnung in der Widenmayerstraße im Stadtteil Lehel. 1956 aber musste der Vater die Stelle wechseln und wurde schließlich arbeitslos, was er vor der Familie zu verheimlichen suchte. In der Folge wurde er alkoholabhängig. Zeitweise war die Familie nicht in der Lage, die Miete für ihre Wohnung (Leopoldstraße 20) zu bezahlen, und lebte in Angst vor der Obdachlosigkeit. Aus Furcht vor dem alkoholisierten Vater, der nach späterer Aussage des Sohnes mit der „Auslöschung“ der Familie drohte, zog Moshammer mit seiner Mutter Else (* 21. Januar 1908; † 10. August 1993) in eine eigene Wohnung in der Schwabinger Agnesstraße. Der Vater wurde obdachlos und starb einige Jahre später.

Moshammer besuchte die Volksschule an der Herrnstraße und absolvierte im Anschluss eine Ausbildung an der Münchner Sabel-Handelsschule zum Kaufmann im Einzelhandel mit Lehrzeit in der Münchner Stoffgroßhandlung Ernst & Knecht. In der Presse wird ein Praktikum bei Christian Dior in Paris erwähnt. In den 1960er Jahren arbeitete Moshammer als Verkäufer im Modeeinzelhandel. Eine Schneiderlehre hat er nie absolviert. Laut dem Biografen Torsten Fricke erhielt Moshammer finanzielle Unterstützung durch den Münchner Immobilienhändler Walter Käßmeyer (1929–2014)[5], seine Klassenkameradin Angela Opel sowie den Krupp-Erben Arndt von Bohlen und Halbach (1938–1986). Moshammer eröffnete 1968 die Boutique „Carnaval de Venise“ auf der Münchner Maximilianstraße 14, an der Käßmeyer zu 50 Prozent beteiligt war und für deren Einweihung Moshammer Gerd Käfer verpflichtete. Moshammer machte sich mit seinem Geschäft schnell einen Namen in der Modeszene und war bis in die frühen 1990er Jahre wirtschaftlich erfolgreich. Das Modegeschäft führte Moshammer zunächst mit seiner Mutter, mit der ihn bis zu ihrem Tod 1993 ein enges Verhältnis verband. Zusammen mit ihr, die sich durch violett gefärbte Haare auszeichnete,[6] trat Moshammer bei öffentlichen Anlässen in München auf. Für sie ließ er 1993 nach eigenen Entwürfen ein Mausoleum auf dem Münchner Ostfriedhof umbauen.

Moshammer war in München für sein soziales Engagement bekannt. So gründete er im Sommer 2000 die Stiftung „Licht für Obdachlose“, die nach seinem Tod in Rudolph Moshammer Verein Licht für Obdachlose e.V. umbenannt wurde und seither von einem Rechtsanwalt geleitet wird. Er unterstützte die Münchner Straßenzeitung BISS. Zudem übernahm er eine aktive Patenschaft für ein Entzugszentrum für Alkoholkranke. Viele Jahre lang lud er die Obdachlosen der Stadt und Umgebung zu einem großen Weihnachtsessen ein, bei dem er sie auch jedes Mal persönlich beschenkte. Im Jahr 2000 wurde Moshammer für sein Engagement der Martinsmantel der Radioredaktion des Sankt Michaelsbundes verliehen.

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Literatur

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Moshammer Rudolf Hans Albert
Rudolf Hans Albert Moshammer
Bildrechte: B. Erdödy, Mosi, CC BY-SA 3.0
Moshammer Rudolf Hans Albert
Rudolf Hans Albert Moshammer
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Rudolph Moshammer, CC BY-NC 4.0

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