Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
geboren | 04.02.1896 (Karlsruhe) |
gestorben | 31.03.1997 (Göttingen) |
Berufsgruppe | Wissenschaftler (Wissenschaftler) |
Beruf | Physiker |
Personenverzeichnis | Hund Friedrich |
Friedhof | Waldfriedhof - Neuer Teil |
Lage | 455-U3-541 |
Wikipedia | Friedrich_Hund |
Friedrich Hund wurde 101 Jahre alt. |
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Friedrich Hermann Hund war ein deutscher Physiker. Nach Studien in Marburg und Göttingen wurde er 1927 Professor für Physik in Rostock. Ab 1929 lehrte er in Leipzig, ab 1946 in Jena, ab 1951 in Frankfurt am Main und ab 1957 in Göttingen, wo er 1964 emeritiert wurde. Er leistete bedeutende Beiträge zur Entwicklung der Atomphysik. Nach ihm sind die Hundschen Regeln benannt. Noch vor Entstehung der Quantenmechanik deutete Hund die komplizierten Spektren der Elemente von Scandium bis Nickel. Auf der Grundlage der Quantenmechanik trug er dann wesentlich zur Theorie der Molekülspektren und zur Aufklärung des Zusammenhangs von Termstruktur und Symmetrie quantenmechanischer Systeme bei. Er stellte 1925 die Hundsche Regel auf[18], die zunächst eine rein empirische Regel in der Atomphysik war. Erst später wurde sie begründet und zu drei Regeln erweitert. 1926/27 entdeckte und beschrieb er den später so genannten Tunneleffekt (dessen Entdeckung meist George Gamow zugeschrieben wird) zuerst bei optisch isomeren Molekülen. In der Molekülphysik und -spektroskopie unterscheidet man nach Hund die so genannten Hundschen Kopplungsfälle (a) bis (e), je nach der Art und Weise, in der die verschiedenen quantenmechanischen Drehimpulse (Elektronenspin, Bahndrehimpuls, Rotation) zum Gesamtdrehimpuls koppeln (Vektoraddition). Die Molekülorbitaltheorie, die ursprünglich „Hund-Mulliken-Theorie“ genannt wurde und von der Valenzbindungstheorie zu unterscheiden ist, spielt in der Molekülphysik und in der theoretischen Chemie eine große Rolle. Bei ihrer Formulierung arbeitete Hund mit Robert S. Mulliken zusammen, den er seit 1925 in Göttingen kannte und mit dem er 1927 in Göttingen, 1929 in Chicago und 1930 und 1933 in Leipzig zusammenarbeitete. In Leipzig verbreiterte Hund sein Arbeitsfeld und wandte sich auch der Kernphysik zu. Unabhängig von Eugene Wigner untersuchte er 1937 als erster eine angenäherte SU (4)-Symmetrie in den Kernspektren (die sich bei Spin- und Isospininvarianz der Kernkräfte ergibt). Er untersuchte 1936 auch das Verhalten von Materie unter sehr hohem Druck mit Anwendungen in der Astrophysik, sowie systematische Probleme der theoretischen Festkörperphysik (Elektronenwellenfunktionen in Kristallgittern, insbesondere unter dem Einfluss von Magnetfeldern, vor allem im Diamantgitter). In seinen späteren Jahren befasste sich Hund vor allem mit der Geschichte der Physik, speziell der Quantentheorie, deren Wandel in den zwanziger Jahren er selbst mitgestaltet hatte. Das Seminar mit Heisenberg in Leipzig erlangte Weltgeltung und zog Schüler aus vielen Ländern an. Es wurde „Heisenberg mit Hund“ genannt[ und auch offiziell so angekündigt. Die scherzhafte Bezeichnung „Heisenberg mit Hund“ – statt „Heisenberg und Hund“ – war bewusst gewählt, um den Vorrang von Heisenberg am Institut auszudrücken. Zu seinen Doktoranden gehörten in Leipzig Hans Euler (mit Heisenberg) und Carl Friedrich von Weizsäcker, in Jena Harry Lehmann (1950), in Frankfurt Heinz Bilz sowie in Göttingen Jürgen Schnakenberg und Gert Eilenberger. In Leipzig war Siegfried Flügge sein Assistent und Edward Teller sein Hilfsassistent. Hund verfasste eine verbreitete systematische Lehrbuchreihe der theoretischen Physik, die zum Teil in andere Sprachen übersetzt wurde. 1978 schrieb er: „Es ist mir eine Freude, dass Herr Kollege K. Yamazaki sich der Mühe einer japanischen Übersetzung meiner Geschichte der Quantentheorie unterzogen hat.“ Dieser Text basiert auf dem Artikel Friedrich_Hund aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |