Münchner Friedhofsportal

geboren 24.04.1903
gestorben 13.11.1988
Friedhof Waldfriedhof Solln
Lage 4-1-35
Friedrich Vilbig wurde 85 Jahre alt.

Der Sohn von Maria und Josef Vilbig (1874–1956), Regierungsrat und späterer Ministerialrat im Bayerischen Staatsministerium für Verkehrsangelegenheiten, besuchte von Herbst 1918 bis 1922 (Abitur) das Münchner Maximiliansgymnasium und studierte anschließend Physik an der Technischen Hochschule München. 1928 promovierte er mit der Dissertation Widerstandsänderung verschiedener Metalle in schwachen veränderlichen Magnetfeldern zum Dr.-Ing.

Im Rang eines Oberpostrats übernahm Vilbig die stellvertretende Leitung der 1937 gegründeten Forschungsanstalt der Deutschen Reichspost, Zentralamt Berlin-Tempelhof, die dem Reichspostminister Wilhelm Ohnesorge unterstand. Das Reichspostministerium unterhielt einen 500.000 Quadratmeter großen Forschungsstandort in Miersdorf außerhalb Berlins. Leiter der Forschung war Friedrich Wilhelm Banneitz, eine Autorität im Bereich des Fernsehens. Ab 1940 leitete Vilbig das Amt für Wellenausbreitung in München, das 1943 ins Gebäude der Postdirektion Landshut und schließlich nach Frauenneuharting, Ortsteil Jakobneuharting, ausgelagert wurde. Er befasste sich mit Entwicklungsarbeiten an Methoden der Sprachanalyse und Synthese für den Weitnachrichtenfunkverkehr, mit Arbeiten auf dem Gebiet der Weltraumtechnik, sowie der Forschungs- und Nachrichtensatelliten. Nach Kriegsende war er u. a. freier Mitarbeiter der Firma Messerschmitt-Bölkow-Blohm in Ottobrunn bei München.

Vilbig erwarb mehrere Patente, darunter für einen passiven Frequenzvervielfacher (passive frequency multiplier) und für die Konstruktion von Satelliten. Er veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur Elektrotechnik, insbesondere der Hochfrequenz- und Funktechnik, sowie zur Ionosphärenforschung.

Vilbig Friedrich
Friedrich Vilbig
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Friedrich Vilbig, CC BY-NC 4.0

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