Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
geboren | 27.09.1863 (München) |
gestorben | 23.08.1947 (Gräfelfing) |
Berufsgruppe | Wissenschaftler (Wissenschaftler) |
Beruf | Philosoph |
Personenverzeichnis | Cornelius Hans |
Friedhof | Nordfriedhof |
Lage | UH-C-Gruft |
Wikipedia | Hans_Cornelius |
Hans Cornelius wurde 84 Jahre alt. |
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Hans Cornelius war ein deutscher Philosoph, Psychologe und Pädagoge. Er war Professor an der Universität Frankfurt am Main.
Hans (Johannes Wilhelm) Cornelius war der Sohn des altkatholischen Historikers Carl Adolph Cornelius und seiner Gattin Elisabeth, geborene Simrock. Von 1876 bis 1880 (Abitur) besuchte er das Münchner Maximiliansgymnasium, unter anderem mit Philipp von Hellingrath. Seit seiner Schulzeit war er mit Heinrich Wölfflin befreundet und später auch mit Maria Gundrum. Anschließend studierte er an den Universitäten München, Berlin und Leipzig Mathematik, Physik und Chemie und Malerei an der Privatschule von Heinrich Knirr in München. 1886 erwarb er den Doktorgrad als Chemiker[3] und habilitierte sich 1894 als Philosoph in München.1886 bis 1889 bekleidete er eine Assistentenstelle bei Professor Adolf von Baeyer (Chemie), wandte sich dann jedoch ausschließlich der Philosophie zu. Ab 1904 lehrte er als Dozent für Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. In Sommersemester 1907 und im Wintersemester 1907/08 hielt er Vorträge in Stillehre an der Kunstgewerbeschule in München. Seit 1910 lehrte Cornelius Philosophie an die Frankfurter Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften und wurde 1914 als erster Ordinarius für Philosophie an die neu gegründete Universität in Frankfurt am Main berufen. 1928 wurde Cornelius emeritiert; Nachfolger als Ordinarius für Philosophie und Soziologie wurde 1929 Paul Tillich. Wegen der jüdischen Herkunft seiner (dritten) Frau wurde er 1937 aus dem Vorlesungsverzeichnis gestrichen. Cornelius unternahm unter anderem Reisen nach Italien und nach Schweden und betätigte sich auch als Maler und Bildhauer. In München unterrichtete er an den Lehrwerkstätten für freie und angewandte Kunst, die von Emil Preetorius geleitet wurden; der Lehrbetrieb wurde nach seinen Angaben neu geordnet. Auf Anregung seines einstigen Schülers Max Horkheimer fand 1950 in seinem Haus in Gräfelfing eine Ausstellung statt, in der in Verbindung mit einer Gedächtnisfeier Gemälde und Plastiken des Künstlers Hans Cornelius gezeigt wurden.[5] 1957 fand in der Münchner Galerie Schöninger eine weitere Gedächtnisausstellung seiner Arbeiten statt. Cornelius’ Philosophie, die von der Erkenntnistheorie Machs und der Transzendentalphilosophie Kants ausging, wollte den Kantischen Apriorismus radikalisieren und auch die kategorialen Mechanismen, die bei Kant aus der Einheit des Bewusstseins deduziert waren, allein aus der Analyse des unmittelbar Gegebenen gewinnen. Cornelius suchte die für die Einheit des Bewusstseins zentralen Humeschen Begriffe des Dings, der Kausalität und der Person einer über ihre Rettung durch Kant hinausführenden Klärung zuzuführen. Dabei gelangte er zu einer neuen Auffassung vom Wesen des Bewusstseins, indem der Begriff der Gestalt zu einer philosophischen Fundamentalkategorie erhoben wurde, durch welche Idealismus und Materialismus paradox ineinander verschränkt wurden. Großen Einfluss übte Cornelius auf Max Horkheimer und Theodor W. Adorno aus, deren philosophischer Lehrer er war. Horkheimer wurde bei ihm 1922 summa cum laude promoviert und 1925 habilitiert. Adorno promovierte 1924 über Husserls Phänomenologie. Cornelius wies einen kulturpessimistischen Zug auf, den beide später teilten. Cornelius, der ein konsequenter Gegner des Ersten Weltkriegs war, trat 1918 in die SPD ein und legte mit kriegsbedingter Verspätung 1919 den Plan einer europäischen Konföderation vor. Er unterstützte die Idee eines Völkerbunds in seiner Schrift Völkerbund und Dauerfriede (1919). Hans Cornelius heiratete 1887 Emilie (Mia) von Dessauer (1862–1946), eine Tochter des Arztes und Begründers des deutschen Krankenhauses in Valparaiso, Heinrich von Dessauer (1830–1879), 1915 in zweiter Ehe Ingeborg Karlson (1894–1924) aus Liljeholmen bei Stockholm und 1925 in dritter Ehe Friedrike Rosenthal, verwitwete Reissner (1886–1939). 1941 ging er mit Hedwig Krämer, verwitwete Drechsel (* 1896) eine vierte Ehe ein. Vier Kinder entstammten der 1. Ehe: der spätere Geologe Hans Peter Cornelius, Wolfgang (* 1890), Friedrich (1893–1976) und Evi (* 1894). Der 2. Ehe entstammten zwei Söhne, Yngor [Yngve] (* 1921) und Hans Wolfgang Amadeus (1923–2013). Dieser Text basiert auf dem Artikel Hans_Cornelius aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |