Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
geboren | 28.05.1862 (Schweinsfurth) |
gestorben | 25.12.1938 (München) |
Berufsgruppe | Architekten (Kunst und Kultur) |
Beruf | Architekt |
Personenverzeichnis | Fischer Theodor |
Friedhof | Waldfriedhof - Alter Teil |
Straßenbenennung | Theodor-Fischer-Straße *1947 23. Allach-Untermenzing - Allach-Untermenzing |
Lage | 39-W-14 |
Wikipedia | Theodor_Fischer |
Die Grabstätte ist als Städtisches Ehrengrab eingetragen | |
Theodor Fischer wurde 76 Jahre alt. Nach Theodor Fischer wurde die Straße Theodor-Fischer-Straße benannt. |
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Fischer arbeitete nach seinem Studium zunächst von 1886 bis 1889 im Baubüro des Reichstags unter Leitung von Paul Wallot in Berlin. Dort besuchte er auch Vorlesungen an der Universität und knüpfte wichtige Bekanntschaften, etwa mit Otto Rieth, der später sein Kollege an der Hochschule wurde, und Wilhelm Rettig, dem späteren Leiter des Münchner Stadtbauamts, der Fischer 1893 in das Stadterweiterungsbüro holte. Nach einer Bürogemeinschaft mit dem Dresdner Architekten Richard Reuter zwischen 1889 und 1892 arbeitete Fischer kurzzeitig mit Gabriel von Seidl in München zusammen. Als Vorstand des Stadterweiterungsreferats in der kommunalen Bauverwaltung der Stadt München von 1893 bis 1901 stellte Fischer einen Generalbebauungsplan für München auf, der bis zum Zweiten Weltkrieg verbindlich galt und das Bild Münchens bis heute in einigen Stadtregionen prägt. Seine Staffelbauordnung als frühe Form der Bauleitplanung wurde bis Anfang der 1990er Jahre akzeptiert. 1901 folgte er dem Ruf an die Technische Hochschule Stuttgart und war dort bis 1908 Professor für Bauentwürfe einschließlich Städteanlage. Mit der Berufung nach Stuttgart begann Fischers erfolgreichste und intensivste Schaffensperiode als Architekt; zugleich zog er mit seiner neuen, von Werkkunde und Städtebau geprägten Lehrmethode und der Offenheit gegenüber den Ideen seiner Schüler die junge Generation an. Er war, wie der Architekt Fritz Schumacher meinte, „der Erzieher einer ganzen Architektengeneration“, die in der Folge sowohl als Traditionalisten wie als Progressive das Bild der Städte bis nach dem Zweiten Weltkrieg prägten. Vertreter der in der Weimarer Republik bekannten „Stuttgarter Schule“ (z. B. Paul Schmitthenner, Heinz Wetzel) betrachteten Fischer als ihren „geistigen Vater“. In seinem Büro arbeiteten so gegensätzliche Charaktere wie Bruno Taut und Paul Bonatz, der sein Assistent und später Nachfolger auf dem Stuttgarter Lehrstuhl wurde und in den vierziger Jahren zu einem heftigen Kritiker Fischers, aus dessen Bannkreis als Übervater er sich erstmals mit dem Bau des Stuttgarter Bahnhofs gelöst habe. Er warf Fischer Unordnung, mangelnde Systematik und Klarheit in Architektur und im Städtebau vor und charakterisierte seine Bauten, wie etwa die Münchner Schulbauten oder die Jenaer Universität, als „fränkisch verknödelt“. 1908 kehrte Fischer als Professor für Baukunst an die Technische Hochschule München zurück, an der er schon 1901 als Lehrbeauftragter tätig gewesen war und u. a. René von Schöfer sein Assistent war. Im gleichen Jahr verlieh die Universität Jena ihm anlässlich der Fertigstellung des von ihm entworfenen Universitätsgebäudes die Ehrendoktorwürde. Die Gedanken einer dringenden Studienreform veröffentlichte er 1917 in seinem „Manifest für die deutsche Baukunst“, in dem er sich vehement für eine neue Architektenausbildung einsetzte: nach zwei Jahren Hochschule sollten drei Jahre Lehrwerkstatt unter Anleitung eines Meisters folgen. Bruno Taut griff diese Gedanken in seinem „Architektur-Programm“ auf, das Grundlage für das Bauhaus-Manifest wurde. Wiewohl skeptisch gegenüber der Radikalität des Neuen Bauens, das die Nationalsozialisten als „bolschewistische“ und gegen den deutschen Geist gerichtete Kunst verfolgten, verteidigte Fischer diese neue Schule: sowohl 1932 in einem Appell zur Erhaltung des Bauhauses wie in seiner denkwürdigen Rede zur Feier des Kampfbundes für Deutsche Kultur im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses im Oktober 1933, zu der die gesammelte NS-Prominenz erschienen war. Damit war er – seit 1928 als Professor in München emeritiert – nach eigenen Aussagen „beiseite gestellt und mißliebig“ geworden. Der Architekt des Erweiterungsbaus der Universität München und des Deutschen Museums, German Bestelmeyer, lief ihm in dieser letzten Münchner Zeit den Rang ab. Theodor Fischer entwarf nach dem Ersten Weltkrieg für München eine Reihe von Hochhäusern mit 22 bis 27 Geschossen, die, wie entsprechende Projekte seines Kollegen Otho Orlando Kurz, alle nicht genehmigt wurden. Dieser Text basiert auf dem Artikel Theodor_Fischer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |