Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
geboren | 30.11.1862 (Neumarkt in der Oberpfalz) |
gestorben | 06.06.1923 (München) |
Berufsgruppe | Wissenschaftler (Wissenschaftler) |
Beruf | Agrarwissenschaftler |
Suchbegriffe | Bayerische Landesanstalt für Pflanzenbau und Pflanzenschutz |
Personenverzeichnis | Hiltner Lorenz |
Friedhof | Nordfriedhof |
Straßenbenennung | Hiltnerstraße *0 Hiltnerweg *1966 7. Sendling-Westpark - Mittersendling |
Lage | M rechts--361 |
Wikipedia | Lorenz_Hiltner |
Lorenz Hiltner wurde 61 Jahre alt. Nach Lorenz Hiltner wurde die Straße Hiltnerweg benannt. |
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Lorenz Hiltner war ein deutscher Agrarwissenschaftler mit den Forschungsschwerpunkten Bodenbakteriologie, Saatgutforschung und Pflanzenschutz. Seit 1902 leitete er als Direktor die Königlich Bayerische Agrikulturbotanische Anstalt in München. Lorenz Hiltner, Sohn eines Essigsieders und Gastwirts, besuchte die Gewerbeschule in Neumarkt und die Industrieschule Nürnberg. Ab 1880 studierte er an der Universität Erlangen (wo er auch Mitglied des Corps Bavaria war) Naturwissenschaften mit den Schwerpunkten Zoologie und Botanik. Aufgrund seiner herausragenden Leistungen erhielt er 1882 ein halbjähriges Stipendium an dem seinerzeit berühmten Zoologischen Institut in Neapel. 1885, nach Abschluss seines Universitätsstudiums, übernahm er eine wissenschaftliche Assistentenstelle an der "Pflanzenphysiologischen Versuchs- und Samenkontroll-Station" in Tharandt. Hier wandte er sich dem jungen Gebiet der Bodenbakteriologie zu. Gemeinsam mit Friedrich Nobbe, dem Leiter dieser Station, gelang ihm die "Impfung" von Leguminosen-Saatgut mit Reinkulturen von Knöllchenbakterien. Der von ihnen entwickelte Impfstoff "Nitragin" wurde 1896 patentiert. Durch seine Forschungsarbeiten in Tharandt hatte sich Hiltner, der 1891 mit einer an der Universität Erlangen eingereichten phytopathologischen Dissertation zum Dr. phil. promoviert worden war, in Fachkreisen hohes Ansehen erworben. 1899 folgte er einem Ruf nach Berlin und übernahm als Regierungsrat die Leitung des Bakteriologischen Laboratoriums der Biologischen Abteilung des Kaiserlichen Gesundheitsamtes. Hier entstanden bis 1902 mehrere Arbeiten über die Wurzelknöllchen der Leguminosen und über die Bakterienflora im Ackerboden. Seine bedeutendste Veröffentlichung aus dieser Zeit ist eine Schrift über die Keimungsverhältnisse der Leguminosensamen und ihre Beeinflussung durch Organismenwirkung. 1902 übernahm Hiltner als Direktor die Leitung der neugegründeten Königlich Bayerischen Agrikulturbotanischen Anstalt in München (1917 umbenannt in Bayerische Landesanstalt für Pflanzenbau und Pflanzenschutz). Innerhalb weniger Jahre baute er diese Anstalt zu einer vorbildlich organisierten, effektiv arbeitenden Institution aus. Die Probleme der landwirtschaftlichen Praxis bestimmten fortan Hiltners vielseitige Forschungstätigkeit. Das in Tharandt entwickelte Impfverfahren für Leguminosen-Saatgut konnte er innerhalb kurzer Zeit entscheidend verbessern. Seine Anstalt war bis 1904 die einzige Stelle in der Welt, die "Impfbakterien" an die Landwirte abgab. Auf der Weltausstellung 1904 in St. Louis (Michigan/USA) wurden Hiltner und seine Agrikulturbotanische Anstalt mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Dieser Text basiert auf dem Artikel Lorenz_Hiltner aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |