Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Die Toteninsel ist der Name von fünf Gemälden Arnold Böcklins mit dem annähernd gleichen Bildmotiv einer zypressenbestandenen Insel. Sie entstanden zwischen 1880 und 1886. Das Bildmotiv ist das wohl bekannteste des Malers und hatte zugleich eine vielfältige und andauernde Wirkungsgeschichte. Des Weiteren wird Die Toteninsel als eines der wichtigsten Werke des Symbolismus betrachtet.[Von den ursprünglich fünf Versionen sind vier noch erhalten und in Museen zu sehen.
Der Titel „Die Toteninsel“ stammt nicht von Böcklin, sondern von seinem Kunsthändler Fritz Gurlitt, obwohl Böcklin in einem Brief selbst auch schon den Namen Toteninsel benutzte.
Die Gemälde zeigen eine steil aus dem Meer emporragende Felseninsel, die mittig mit Trauerzypressen bewachsen ist. In die Felsen sind Nischen als Grabkammern eingelassen. Auf die Insel steuert ein Nachen zu, in dem sich eine schneeweiß verhüllte stehende Gestalt, ein ebenfalls schneeweißer Sarg und ein Ruderer befinden. Die beiden Figuren wirken weiblich, was aber unbestimmt bleibt.
Die Felseninsel füllt den überwiegenden Teil des Bildes aus. In der ersten und zweiten Bildversion umgibt ein Nacht- oder später Abendhimmel die Szenerie, welche aus unbestimmter Quelle etwas ausgeleuchtet ist, in den folgenden drei Versionen ist es ein Taghimmel mit drohender Wolkenkulisse. Die schmale Wasserfläche im Vordergrund ist glatt und spiegelt die Felsformationen. Die Zypressen überragen in der ersten und zweiten Version die Felsformationen deutlich, in den weiteren dagegen wenig. Einzelne bearbeitete Felsformationen bzw. Mauerteile treten aus den Braun- und Grautönen der Insel hell hervor. In der ersten, dritten und vierten Version ist das Ufer steinern eingefasst, in der fünften zeigt sich eine Art kleine Hafeneinfahrt.
Im Laufe der Zeit gab es mannigfache Spekulationen über ein reales Vorbild der dargestellten Insel. Häufig anzutreffen ist der Vergleich mit der Insel Pondikonisi vor der Küste Korfus; dieser ist nicht bestätigt und Böcklin nie dort gewesen. Gleichermaßen unbestätigt ist die Patenschaft der Insel Sveti Đorđe vor der Küste Montenegros. Hingegen soll Böcklin gegenüber seinem Schüler und Freund Friedrich Albert Schmidt geäußert haben, das Castello Aragonese des Alfons von Aragonien auf Ischia habe ihn zum Toteninsel-Motiv inspiriert.