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Das Weimarer Stadtschloss (auch Residenzschloss) befindet sich in der Stadtmitte von Weimar am nördlichen Ende des Ilmparkes. Das Schloss ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes „Klassisches Weimar“ und seit Ende 2008 im Eigentum der Klassik Stiftung Weimar, mit Ausnahme des Gebäudeensembles der Bastille, das der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten gehört. Das Stadtschloss beherbergt das Schlossmuseum mit dem Ausstellungsschwerpunkt Malerei von 1500 bis 1900.
Für den Innenausbau im Rahmen des Grundrisses von Arens gewann Goethe ab 1797 den Ludwigsburger Architekten Nikolaus Friedrich von Thouret als neuen Schlossbaumeister. Thouret entwarf auch heute noch vorhandene Räume im Stil des Klassizismus mit programmatischer Bezugnahme vor allem auf die griechische Antike, so z. B. das Speisezimmer, das Entréezimmer und weite Teile des Appartements für die Großherzogin Louise im Ostflügel. Beteiligt war bei der Gestaltung der Deckengemälde auch der Hofmaler Carl Heideloff, der bei einem Sturz von der Leiter 1816 tödlich verunglückte.
Nachdem Thouret keine weiteren Pläne mehr lieferte, wurden ab Ende des Jahres 1800 die übrigen Innenräume von Heinrich Gentz aus Berlin in einer besonders strengen Spielart des Klassizismus gestaltet. Hierzu zählen vor allem das Treppenhaus mit seiner dorischen Säulenordnung, der ionische Festsaal mit den Annexräumen auf der Gartenseite, die Speisegalerie, die Räume für die Erbprinzessin Maria Pawlowna im Nordwesten sowie das neugotische Bernhardzimmer im zweiten Stock. Diese Räume gehören zu den Hauptwerken klassizistischer Innenraumdekoration in Deutschland bzw. der beginnenden Neugotik.