Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Öl/Leinwand 315 x 668
Ein Begräbnis in Ornans, franz. Un enterrement à Ornans, ist ein Ölgemälde des französischen Malers Gustave Courbet. Es war sein erstes Großformat und wurde von ihm ursprünglich Tableau de figures humaines, historique d’un enterrement à Ornans (deutsch: Gemälde von historischen menschlichen Figuren bei einem Begräbnis in Ornans) betitelt. Seine Ausstellung auf dem Pariser Salon 1850 führte zu einem Skandal, weil das Bild die ästhetischen Regeln der Akademischen Kunst stark verletzte. Es gilt als ein Hauptwerk des Realismus.
Auf einem langen Querformat ist ein Trauerzug versammelt. Es sind etwa dreißig Menschen in Lebensgröße dargestellt. Sie stellen eine Art Bevölkerungsquerschnitt durch die kleine Stadt Ornans dar, Courbets Geburtsstadt. Hinterfangen wird die Szene durch die Landschaft des Juragebirges. Vier Männer mit breiten Hüten tragen den Sarg. Daneben steht im weißen Chorhemd der Küster mit dem Vortragekreuz in den Händen, begleitet von zwei Ministranten. Der Pfarrer im schwarzen Chormantel spricht die Totengebete. Rechts von ihm stehen zwei Kirchendiener in roten Roben. Zu ihren Füßen kniet der Totengräber vor dem offenen Grab. Nahe beim Grab stehen zwei Männer in Kniebundhosen. Vor ihnen liegt ganz lapidar ein Totenschädel auf der Erde. Ganz rechts erscheinen, wie in der Kirche getrennt von den Männern, die trauernden Frauen. Vor ihnen am unteren Bildrand steht ein Windhund. Die Szene hat etwas Beiläufiges, als würden die Besucher der dörflichen Trauerfeier gleich wieder zu ihrer Arbeit gehen müssen.