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Bar in den Folies Bergère (französisch: Un bar aux Folies Bergère) ist ein Ölgemälde des französischen Künstlers Édouard Manet. Es entstand einige Monate vor seinem Tod im Frühjahr 1883 und zeigt eine Szene in dem Pariser Nachtclub Folies Bergère. Die Komposition wird von der Kritik als ein optisches Puzzle bezeichnet. Es stellen sich viele Fragen, die Anlass zu unterschiedlichen Spekulationen sind.[1] Das Bild gilt als ein Wegbereiter des Impressionismus. Eigentümer des Gemäldes war zunächst der Komponist Emmanuel Chabrier, der mit Manet eng befreundet war. Es befindet sich heute im Courtauld Institute of Art in London.
Im Bildmittelpunkt steht die Bardame Suzon bei der Arbeit. Ihr melancholischer, geistesabwesender Gesichtsausdruck passt jedoch nicht zu dem ausgelassenen Treiben um sie herum. Sie steht allein in einem Raum voller Menschen, die sich amüsieren. Sie erwidert nicht den Blick des Betrachters. Alle übrigen Personen sind nur im Spiegel als Hintergrund dargestellt. Die Personen sind vornehm gekleidet, Männer mit Zylindern und Frauen mit großen Hüten. Sie sind zumeist nicht naturalistisch ausgearbeitet, sondern im Stil des Impressionismus angedeutet.
Weiterhin fällt der Mann im Spiegel auf, der Suzon anscheinend anspricht aber im Bildvordergrund nicht zu sehen. Diese Szene ist Gegenstand von vielfältigen Spekulationen. So wird vermutet, dass er an der Stelle steht, an der sich in der Realität der Betrachter des Bildes befinden müsste. Es wird bezweifelt, ob die Perspektive realistisch dargestellt sei.[5] Es gibt eine Untersuchung von dem Australier Malcom Park basierend auf optischen Analysen, die es für möglich hält, dass die Perspektiven stimmen.[6] Malcom Park nimmt an, dass der Bildbetrachter nicht frontal vor der Dame, sondern nach rechts im Raum versetzt steht und die Dame habe sich leicht zum Betrachter hingedreht. Zu der unterschiedlichen Haltung des Barmädchens äußert er sich allerdings nicht.
Links und rechts von Suzon stehen einige Flaschen, unter anderem Champagner und einfache Bierflaschen. Wie ein Stillleben befindet sich etwas außerhalb der Mitte links von ihr eine kleine Vase mit zwei weißen Rosen sowie eine hohe Schale gefüllt mit Orangen. Eine weitere optische Ungereimtheit ist die Position der Flaschen auf der linken Bildseite. In der Bildwirklichkeit stehen sie knapp vor der Kante des Tresens, in der Spiegelung sind sie jedoch weit hinter der Kante.