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Der Fürst (italienisch Il Principe), um 1513 von Niccolò Machiavelli verfasst, gilt als eines der ersten – wenn nicht als das erste – Werk der modernen politischen Philosophie. Stilistisch in der Tradition mittelalterlicher Fürstenspiegel stehend, formuliert es die modernen, vom moralischen und religiösen Vorstellungen losgelösten Grundsätze der Staatsraison. Zusammen mit den gleichzeitig entstandenen Discorsi stellt es das Hauptwerk Macchiavellis dar. Von ihm leitet sich sowohl der Begriff des Machiavellismus als auch der des Antimachiavellismus her.
Während Il Principe den neuen Fürsten lobt, der die Macht nicht ererbt, sondern durch eigene Leistung erworben hat, plädieren die Discorsi für die republikanische Staatsform. Trotz ihrer unterschiedlichen Ausrichtung antworten beide Werke auf dieselbe Grundfrage: „Wie kann man in einer feindlichen politischen Umwelt erfolgreich sein, namentlich die Macht erwerben, sie erhalten und zu Größe steigern?“ Nach Alessandro Pinzani besteht der Hauptunterschied zwischen dem Fürstenbuch und den Discorsi darin, dass „es dem ersteren … um die Machterreichung und -erhaltung geht, … die letztere gemäß den Discorsi [um] die Erhaltung der eigenen Freiheit.“[2] Ob Macchiavelli damit „die individuelle Freiheit der Bürger oder die allgemeine Freiheit der Republik“ meinte, machte er nicht ganz deutlich.
Zu Macchiavellis Lebzeiten kursierte Der Fürst nur in wenigen Abschriften. Im Druck erschien das Werk erst fünf Jahre nach dem Tod des Autors. Die päpstliche Druckgenehmigung stammt vom 4. Januar 1532.[4] Doch bereits 1557 ließ die Kirche das Fürstenbuch auf den Index verbotener Bücher setzen.