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Agnes Grey ist ein Roman der britischen Schriftstellerin Anne Brontë. Er ist das erste ihrer Werke, das publiziert wurde und erschien erstmals im Dezember 1847. Eine zweite Auflage folgte im Jahre 1850. Der Roman erzählt von der Tätigkeit Agnes Greys als Gouvernante in verschiedenen bürgerlichen Haushalten.
Sowohl auf Basis von Kommentaren durch Annes Schwester Charlotte Brontë als auch literaturwissenschaftlicher Recherche geht man heute davon aus, dass der Roman wesentlich auf Anne Brontës eigenen Erfahrungen als Gouvernante basiert. Insgesamt war sie fünf Jahre in diesem Beruf tätig. Agnes Grey wird wie der Roman Jane Eyre, den ihre Schwester Charlotte verfasste, den sogenannten Viktorianischen Gouvernantenromanen zugerechnet und gilt als eines der wenigen Werke dieses Genres, die noch heute von einem größeren Publikum gelesen werden. Wie Jane Eyre beschreibt er die schwierige Position der Gouvernante. Wie ihre Arbeitgeber waren Gouvernanten eigentlich dem Bürgertum zuzurechnen, sie hatten in der Regel eine gute Erziehung genossen, waren gebildet, sahen sich aber gezwungen, wegen ihres Mangels an finanziellen Ressourcen eine Erwerbstätigkeit in einem fremden Haushalt anzunehmen. Gouvernanten fanden sich daher in einer undefinierten sozialen Position.
Die Erstausgabe aus dem Jahre 1847 wurde von dem Londoner Verleger Thomas Cautly Newby herausgegeben, der jedoch nicht die übliche verlegerische Sorgfalt walten ließ. Das Werk erschien gemeinsam mit dem Roman Wuthering Heights von Annes Schwester Emily Brontë. Die Ausgabe wies zahlreiche Druckfehler auf. Die zweite Ausgabe, die 1850 erschien, wurde sorgfältig von Charlotte Brontë editiert.