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Silas Marner ist ein Roman von George Eliot (Pseudonym von Mary Ann Evans) und wurde 1861 veröffentlicht. Es ist der kürzeste Roman der Autorin und wurde in vier Monaten geschrieben. In England ist der Roman recht populär und dient öfter als Schullektüre. Er eignet sich gut für eine erste Bekanntschaft mit der großen Erzählerin.
Der Leinenweber Silas Marner, der in einer streng religiösen puritanischen Gemeinde Lantern Yard einer nicht genannten Industriestadt im Norden Englands lebt, wird durch die Intrige seines Freundes aus der Gemeinde ausgestoßen unter der falschen Beschuldigung, er habe Geld der Kirchengemeinde veruntreut; zugleich verliert er seine Braut an diesen falschen Freund. Er findet Zuflucht in dem reichen Bauerndorf Raveloe. Von den Einheimischen mit Misstrauen und abergläubischer Furcht – auch wegen seiner kataleptischen Anfälle – gemieden, lebt er dort völlig vereinsamt und isoliert; sein einziger Trost ist seine unermüdliche Arbeit als Weber und sein in der Hütte aufbewahrter wachsender Goldschatz. Dieser wird ihm geraubt von dem missratenen Sohn des Junkers, Dunstan Cass, der darauf verschwindet. Silas Marner fällt in Verzweiflung und verliert für immer seinen Glauben an Gott und die Vorsehung. Dunstans älterer Bruder Godfrey Cass liebt die reiche Bauerntochter Nancy Lammeter, ist aber schon eine geheime und unglückliche Ehe mit einer heruntergekommenen Frau aus einer Nachbarstadt eingegangen. Diese will Godfrey schließlich zwingen, sie und ihre gemeinsame Tochter anzuerkennen, und bringt ihr Kind in einer kalten Neujahrsnacht nach Raveloe, um sich Zugang zu der Silvesterparty im Hause der Cass zu verschaffen. Sie steht unter Opium und stirbt im Schneesturm. Ihre zwei Jahre alte Tochter findet den Weg in die Hütte von Silas Marner. Dieser adoptiert sie und nennt sie in Erinnerung an seine verstorbene Schwester Eppie, und sie schenkt ihm Glück und neue Lebensfreude.
Nach 16 Jahren, als eine Grube in der Nähe von Silas Marners Hütte trockengelegt wird, kommen die Leiche Dunstans und das geraubte Gold zum Vorschein. Diese Enthüllung bewegt Godfrey, der mit Nancy glücklich verheiratet, aber kinderlos geblieben ist, Eppie als seine Tochter anzuerkennen und ihr die Adoption anzutragen. Eppie weist dieses gesellschaftlich verlockende Angebot sofort zurück und hält zu ihrem Adoptivvater.