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Nach einem Unfall verlässt der ehemalige Fischer Enoch Arden seine Frau Annie und die drei gemeinsamen Kinder, um in der Handelsschifffahrt seine Familie zu ernähren. Dabei erleidet er Schiffbruch und strandet mit zwei Gefährten auf einer verlassenen Insel. Die beiden anderen sterben. Erst nach zehn Jahren kehrt Arden zurück. Seine Frau, die ihn für tot hielt, hat inzwischen ein Kind von seinem alten Freund Philip, den sie auch geheiratet hat. Enoch beschließt, sich weder seiner Frau noch seinen Kindern zu offenbaren, und stirbt an gebrochenem Herzen.
Das Versepos fand rasche Verbreitung und wurde ein ungeheurer Erfolg. Dies zeigen u. a. die zwölf verschiedenen Übersetzungen ins Deutsche an, die bis 1914 erschienen, umfangreiche Verfilmungen in der frühen Stummfilmzeit (u. a. mit Lillian Gish), die Verarbeitung zu einer anfänglich höchst erfolgreichen gleichnamigen Oper, eine bekannte Vertonung als Melodram und umfängliche Vortragsreisen, auf denen Ernst von Possart das Werk zu ebendieser Musik von Richard Strauss rezitierte. Schon nach dem Ersten Weltkrieg geriet die Ballade allmählich in Vergessenheit und gilt inzwischen auch der Literaturwissenschaft als kaum bedeutendes Werk des Autors, das trotz anfänglichen Publikumserfolgs nicht zu den überdauernden Werken der Weltliteratur gehöre. 1984 las trotzdem im deutschsprachigen Raum noch einmal Gert Westphal die Geschichte für eine wenig erfolgreiche Schallplattenaufnahme einer schweizerischen Plattenfirma ein. Die Hollywood-Filmkomödie Meine Lieblingsfrau aus dem Jahr 1940 mit Cary Grant und Irene Dunne ist von Enoch Arden inspiriert; in späteren Verfilmungen spielten Jean Arthur und Doris Day die weiblichen Hauptrollen.