Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Victoria. Geschichte einer Liebe ist eine Erzählung von Knut Hamsun aus dem Jahre 1898. Sie handelt von der Beziehung zwischen dem Müllerssohn Johannes und Victoria, der Tochter eines Grundbesitzers. Die großen Standesunterschiede sind unter anderem der Grund dafür, dass die Beziehung ein tragisches Ende nimmt.
Stephan Michael Schröder, Professor für Skandinavistik in Köln, bewertet die Erzählung 1996 positiv, wobei er einräumt, es sei ein „trivialer, verdächtig melodramatischer Stoff, wie er in Tausenden von Büchern“ stehe. Hamsun habe sich in Victoria den „Fallstricken des Kitsches“ ausgesetzt, dies aber „ohne ein einziges Straucheln“.[3] Weiterhin führt er aus, dass es nicht so sehr der Standesunterschied sei, der Victoria „als Tragödie enden“ lasse, sondern die „Unfähigkeit zur Kommunikation“. Diese sei wiederum auf „zerbrechende soziale Orientierungsmuster“ zurückzuführen, die Kennzeichen der Moderne seien, in der „eine feste, einfache Identität“ eine Illusion sei. Eine solche sei aber unabdingbar, um „die Liebe eines anderen zu erkämpfen“.
Im Magazin Der Spiegel findet sich 1952 hingegen folgende abwertende Aussage: „Wie angenehm Hamsuns Bücher damals [zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung] verwundeten! Wie sehr sie den Leser ins Herz trafen: 'Pan' [...] oder 'Victoria', diese romanzenhafte, leicht backfischblonde 'Geschichte einer Liebe'...“