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La Valse - Poème chorégraphique pour Orchestre ist ein in den Jahren 1906 bis 1920 entstandenes Werk von Maurice Ravel.
1919 erhielt Ravel von Sergei Djagilew den Auftrag für ein Ballett zum Thema „Wien und seine Walzer“ für die Ballets Russes. Beim Komponieren griff er auf Material zurück, das er ab 1906 erstellt hatte. Als das fertige Stück 1920 im Kreis von Djagilew, Strawinski, Poulenc und anderen vorgeführt wurde, lehnte Djagilew es ab, da es kein Ballett, sondern das Porträt eines Balletts sei. La Valse wurde am 12. Dezember 1920 in Paris als reines Orchesterwerk uraufgeführt. Erst 1928 choreographierte Bronislava Nijinska ein einaktiges Ballett für Ida Rubinstein zu La Valse, weitere choreographische Umsetzungen folgten 1951 von George Balanchine und 1958 von Frederick Ashton.
In La Valse werden Elemente des Wiener Walzers aufgegriffen, die mit den Mitteln impressionistischer Harmonik und Rhythmik ausgeweitet werden. Dadurch sollte eine Art Apotheose des Wiener Walzers dargestellt werden, mit dem Ravel den „Eindruck einer fantastischen und tödlichen Art eines Derwischtanzes“[1] verband. Zur Verdeutlichung stellt Ravel seiner Partitur folgendes Programm voran: „Flüchtig lassen sich durch schwebende Nebelschleier hindurch walzertanzende Paare erkennen. Nach und nach lösen sich die Schleier auf: man erblickt einen riesigen Saal mit zahllosen im Kreise wirbelnden Menschen. Die Szene erhellt sich zunehmend; plötzlich erstrahlen die Kronleuchter in hellem Glanz. Eine kaiserliche Residenz um 1855.“ Nach und nach treten an die Stelle der Walzerseligkeit verzerrte Rhythmen und dissonante Harmonien. Das Stück endet in einem Ausbruch von Gewalt und Chaos.
Das Stück trug ursprünglich den Titel Wien. Da dies im Nachkriegs-Frankreich nicht angemessen erschien, wurde er in La Valse geändert.