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Finlandia op. 26 ist eine Sinfonische Dichtung des finnischen Komponisten Jean Sibelius aus den Jahren 1899/1900 mit der Besetzung: 2222-4331-Pk-Gr.Tr.+Bck,Trgl-Str.
Seit 1809 war Finnland als Folge des Russisch-Schwedischen Krieges Teil des Russischen Reiches, nachdem es vorher jahrhundertelang zu Schweden gehört hatte. Das im 19. Jahrhundert einsetzende nationale „Erwachen“ der Finnen hatte im Jahre 1902 immerhin zur Anerkennung des Finnischen als zweiter Amtssprache in Finnland (neben dem Schwedischen) geführt. In den 1890er Jahren hatten sich die Finnen gegen die zunehmende Russifizierung gewehrt. Der Protest gegen die Schikanierung der Presse stand dabei besonders im Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang wurden sogenannte „Pressefeiern“ zur Unterstützung der Pensionskasse der Journalisten veranstaltet, bei denen auch gerne theatralische Darbietungen mit nationaler Aussage aufgeführt wurden. Zu einer solchen Aufführung „lebender Bilder aus der finnischen Vergangenheit und Mythologie“ im Schwedischen Theater (Svenska Teatern) von Helsinki im Jahre 1899 steuerte Sibelius eine sechsteilige Suite als Begleitmusik bei. Das letzte dieser Stücke war die erste Fassung der Sinfonischen Dichtung „Finlandia“, die einen umjubelten Erfolg hatte, so dass Sibelius sie kurz nach der Uraufführung zu ihrer heute bekannten Form umarbeitete.
Die Programmatik des Stücks erschloss sich damals dem Publikum unmittelbar, und auch heute fällt bei Kenntnis der historischen Situation die Zuweisung entsprechender außermusikalischer Inhalte zu den verschiedenen Teilen nicht schwer. So kam es, dass „Finlandia“ schnell ins finnische Nationalbewusstsein einging. Die Tondichtung galt geradezu als „geheime Nationalhymne“ Finnlands und war so populär, dass die russischen Behörden sie mit einem Aufführungsverbot belegten. Dennoch gelang es aber Sibelius, Aufführungen unter dem für die russische Obrigkeit unverdächtigen finnischen Titel „Suomi“ (= „Finnland“) zu erreichen. Die Beliebtheit und patriotisch-emotionale Bedeutung des Stücks in Finnland sind auch heute noch ungebrochen.
Bei der Weltausstellung 1900 in Paris wurde „Finlandia“ aufgeführt und rückte damit nicht nur den Komponisten Sibelius, sondern auch die finnische Frage in die Aufmerksamkeit des restlichen Europas.