Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
**La Bohème** ist eine Oper in vier Akten des italienischen Komponisten **Giacomo Puccini**, die 1896 in Turin uraufgeführt wurde. Das Libretto, verfasst von **Luigi Illica** und **Giuseppe Giacosa**, basiert auf dem Roman *Scènes de la vie de bohème* von **Henri Murger** und schildert das Leben junger, mittelloser Künstler im Pariser Quartier Latin in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht die Liebesgeschichte zwischen dem Dichter Rodolfo und der Näherin Mimì, die von Krankheit und Armut überschattet wird.
Die Oper beginnt in einer ärmlichen Dachwohnung, die Rodolfo mit seinen Freunden – dem Maler Marcello, dem Musiker Schaunard und dem Philosophen Colline – teilt. Die erste Begegnung zwischen Rodolfo und Mimì, die nach einem verlorenen Schlüssel sucht, endet in einem Liebesgeständnis, das in der Arie „Che gelida manina“ („Wie eiskalt ist dies Händchen“) gipfelt, eine der berühmtesten Tenorarien der Oper. Mimìs und Rodolfos Liebe wird jedoch durch ihre finanzielle Not und Mimìs Krankheit, vermutlich Tuberkulose, auf eine harte Probe gestellt.
In der zweiten Szene feiert die Gruppe ein turbulentes Weihnachtsfest im Café Momus, wo Marcello seine Ex-Geliebte Musetta trifft. Die beiden entfachen ihre leidenschaftliche Beziehung erneut, jedoch auf ebenso wackeligen Füßen wie die von Rodolfo und Mimì. Die Schicksale der beiden Paare stehen symbolisch für das prekäre Leben der Künstler, geprägt von intensiven Gefühlen, aber auch großer Unsicherheit.
Im tragischen Finale der Oper verstirbt Mimì in Rodolfos Armen, da weder Geld noch medizinische Hilfe verfügbar sind. Die herzzerreißende Schluss-Szene und Puccinis gefühlvolle Musik machen *La Bohème* zu einer der bewegendsten Opern der Weltliteratur, die seit über einem Jahrhundert das Publikum durch ihre Mischung aus Romantik und Tragik fesselt.