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Arminio (HWV 36) ist eine Oper (Dramma per musica) in drei Akten von Georg Friedrich Händel und neben Giustino und Berenice eine der drei Opern, die Händel innerhalb eines halben Jahres für die Saison 1736/37 komponierte.
Händels Oper Arminio hatte eine unglückliche Geschichte. Sie wurde gegen Ende seiner Opernlaufbahn komponiert, als Händel neben anderen Altersproblemen – im achtzehnten Jahrhundert gab niemand vor, einundfünfzig Jahre seien „kein Alter“ – mit dem zweifachen Dämon seiner nachlassenden Gesundheit und stetig nachlassenden Popularität beim Londoner Publikum konfrontiert war. Nachdem sie in aller Eile entstanden war, verschwand sie ebenso hastig. Musikforscher und andere Kommentatoren, von der Zeit Charles Burneys in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis auf den heutigen Tag, haben die Oper als uninteressant oder unwichtig abgetan – in vielen Fällen, ohne sie gehört oder sich die Musik genau angesehen zu haben. Über der Feststellung, dass sie hastig verfasst wurde, haben manche vergessen, dass es keinen Grund gibt, sich über die noch größere Hast zu beschweren, mit der Händel einige Jahre später ein noch längeres Werk komponiert hat – das Oratorium Der Messias. Gegen die Auffassung, dass dieses berühmte Oratorium eine göttliche Eingebung sei, lässt sich kaum etwas einwenden – auch nicht dagegen, dass es einen guten Text hat! Aber ich denke, es lässt sich nachweisen, dass ein vergleichsweise hohes Maß an musikalischer Kunstfertigkeit, Kompetenz und stellenweise gar außerordentlichen Einfallsreichtums auf die Komposition von Arminio verwandt wurde, obwohl das Werk leider ein sehr unzureichendes Textbuch hat.ü>