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Prélude à l’après-midi d’un faune (französisch für Vorspiel zum Nachmittag eines Faunes), L. 86, ist eine sinfonische Dichtung Claude Debussys, frei nach Stéphane Mallarmés Gedicht L’Après-midi d’un faune. Sie wurde am 22. Dezember 1894 in Paris uraufgeführt.
Debussys Prélude gilt als ein Hauptwerk des musikalischen Impressionismus und ist ein Wendepunkt in der Entwicklung zur modernen Musik. Zusammen mit Mallarmés Dichtung diente es als Inspiration und als musikalische Begleitung für Vaslav Nijinskys Ballett L’Après-midi d’un faune. Alle drei Werke nehmen eine zentrale Stellung in ihrer jeweiligen Kunstgattung und in der Entwicklung der künstlerischen Moderne ein.
Prélude à l’après-midi d’un faune ist ein Instrumentalwerk in 110 Takten mit einer Spieldauer von rund zehn Minuten. Debussys Nomenclature des Instruments umfasst 3 Flöten, 2 Oboen, Englischhorn, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Harfen, 2 Cymbales antiques oder Crotales und ein sinfonisches Streichquintett. Als sinfonische Dichtung vertont das Prélude das bekannte Gedicht Mallarmés, entbehrt aber laut Debussy im Grunde aller Narrativität. Dieser bemerkte dazu:
„Die Musik dieses Préludes verbildlicht auf sehr freie Weise Mallarmés schönes Gedicht; sie will es eigentlich gar nicht nacherzählen, sondern die verschiedenen Stimmungen erwecken, in deren Mitte die Begierden und Träume des Fauns sich entwickeln. Ermüdet davon, die furchtsamen Nymphen und scheuen Naiaden zu verfolgen, gibt er sich einem Höhepunkt der Lust hin, zu dem der Traum eines endlich erfüllten Wunsches führt: des vollkommenen Besitzes der ganzen Natur.“