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Die Kirche Sant'Ignazio ist besonders für die Fresken von Andrea Pozzo bekannt, einem Maler und Jesuitenfrater. Als Meister perspektivischer Scheinarchitektur wird er berufen, um dem Mangel einer tatsächlich gebauten Kuppel durch illusionistische Malerei abzuhelfen. Der durchschlagende Erfolg der Kuppelmalerei führt nach deren Vollendung 1685 dazu, dass Pozzo beauftragt wird, die gesamte Wölbung zu freskieren. Pozzo entledigt sich dieser Aufgabe bis 1694 und tritt daraufhin als Entwerfer der monumentalen Altäre des Querhauses hervor.ß>
Das Thema des gewaltigen Freskos über dem Mittelschiff ist die Apotheose des hl. Ignatius. Durch die perspektivische Komposition setzt sich die Architektur scheinbar in der Malerei fort, durch Scheinarchitektur und schwebend dargestellte Gruppen öffnet sich der Blick in die Decke quasi ins „Unendliche“. Der Heilige steigt über den damals bekannten vier Kontinenten zum Himmel empor. Das Fresko wird als zu den „kühnsten Werken illusionistischer Malerei“ gehörend betrachtet. Im Boden der Kirche markiert eine Marmorscheibe den Fokuspunkt der Perspektive, von dem aus sich die Scheinarchitektur der Malerei optisch korrekt entfaltet. Das Deckenfresko weist auffallende Ähnlichkeiten mit dem Deckengemälde Apotheose des heiligen Pantaleon in der Kirche San Pantalon in Venedig auf, das der Maler Giovanni Antonio Fumiani fast zeitgleich (1680 bis 1704) schuf.
Die Fresken der Apsis stellen Szenen aus dem Leben des hl. Ignatius dar.