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Die vierzig Tage des Musa Dagh ist ein im November 1933 erschienener historischer Roman des österreichischen Schriftstellers Franz Werfel, in dem der Völkermord an den Armeniern und der armenische Widerstand auf dem Berg Musa Dağı unter der Führung von Moses Der Kalousdian literarisch verarbeitet wird.
Das Zentrum der Handlung bildet die Selbstverteidigung einer kleinen Gemeinschaft von Armeniern, die in der Nähe des Musa Dağı, einem Berg im Vilayet von Aleppo im Osmanischen Reich leben (heute Teil der südtürkischen Provinz Hatay), sowie die Ereignisse in Konstantinopel (Istanbul) und den Provinzhauptstädten, wo die jungtürkische Regierung die Deportationen, Konzentrationslager und Massaker an den armenischen Bürgern des Reiches orchestrierte. Die Fakten und das Ausmaß des Völkermordes an den Armeniern waren bis zu Werfels Roman kaum bekannt.
Der Roman erzielte einen großen internationalen Erfolg und gilt als bedeutendes literarisches Zeugnis der Verfolgung und des Völkermords an der armenischen Nation während des Ersten Weltkriegs. Obwohl Werfel bereits im Frühjahr 1933 als Pazifist und Teil einer jüdisch-stämmigen Familie aus der Preußischen Akademie der Künste ausgeschlossen wurde, konnte das Werk noch im November 1933 ausgeliefert werden. Bereits drei Monate später wurde es allerdings von den Nationalsozialisten konfisziert und öffentlich verbrannt
Aufgrund der Bemühungen wechselnder türkischer Regierungen, die Entwicklung einer filmischen Adaption zu verhindern, konnte 1982 nur eine amerikanische Verfilmung mit einem geringen Budget realisiert werden.