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Tschaikowski verarbeitet in diesem Stück italienische Volksmusik. Das populäre Lied mit dem Titel Bella ragazza dalle trecce bionde beginnt mit den Zeilen „Babbo non vuole, mamma nemmeno, come faremo a fare all’amor“ („Das Mädchen mit den blonden Zöpfen“ singt „Der Papa möchte es nicht, die Mama ebensowenig: wie stellen wir es nur an, uns zu lieben?“). Tschaikowski entwarf sein Werk während eines Romaufenthalts 1879/80, bei dem er auch den italienischen Karneval erlebte; die Orchestrierung entstand im Mai 1880. Die Komposition fällt somit in eines der schaffensreichsten Jahre Tschaikowskis. In diesem Jahr entstand u. a. auch die Ouverture solenelle 1812 sowie die bekannte Streicherserenade op. 48. Widmungsträger ist der Cellist Karl Davidow.
Das rund 16 Minuten dauernde Capriccio Italien wurde am 6. Dezember 1880 in Moskau unter Nikolai Rubinstein uraufgeführt. Der Titel ist ein sprachlicher Hybrid und besteht aus dem italienischen Wort Capriccio und dem französischen Wort Italien (also: italienisches Capriccio). Obschon der russische Komponist und Musikkritiker César Cui dem Capriccio Italien den Rang eines Kunstwerks absprach, war es ein großer Erfolg beim Moskauer Publikum. Einige Kritiker warfen Tschaikowski „Verwestlichung“ und „Kosmopolitismus“ vor. Die Themen sind in der Tat italienisch und damit auch westlich orientiert, aber die Techniken, mit denen Tschaikowski diese verarbeitet, sind russisch. Auch ist diese Kritik der „Verwestlichung“ darauf zurückzuführen, dass die damaligen Hörgewohnheiten in Russland stark vom sogenannten Mächtigen Häuflein bestimmt wurden, das sich sehr um typisch russische Musik bemühte.
Freddy Breck verwendete das Hauptthema des Mittelteils in seinem Schlager „Bianca“.