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San Giorgio Maggiore ist eine Insel in der Lagune von Venedig, die dem Becken von San Marco (bacino) in südlicher Richtung vorgelagert ist. Benediktiner-Abtei und Kirche auf der Insel tragen den gleichen Namen. Die Bezeichnung maggiore (italienisch für groß) wurde zur Unterscheidung von dem ehemaligen kleinen Benediktinerkloster San Giorgio in Alga gewählt.
Die 1900 mit dem Ehrentitel Basilica minor ausgezeichnete Kirche wurde von Palladio entworfen und nach seinem Tod in Ausführung seiner Pläne fertiggestellt. Palladios Fassade aus istrischem Stein ist mit dem Ziel konzipiert, die Frontseite eines römischen Tempels auf eine christliche Kirche zu projizieren. Alberti in Sant'Andrea in Mantua folgend gliedert Palladio die Fassade durch vier kolossale Halbsäulen auf hohen Sockeln und bildet die dreischiffige Gliederung der Kirche ab, deren Mittelschiff die dreifache Breite der Seitenschiffe hat. Anders als bei der zuvor entworfenen Fassade für San Francesco della Vigna ist die Sockelhöhe der Seiten und des Mittelteils hier unterschiedlich. Die unterschiedliche Gestaltung der beiden Kirchenfassaden ist aber schon deshalb gerechtfertigt, da San Francesco wegen der engen Bebauung nur eine Nahsicht erlaubt, während die Fassadengestaltung von San Giorgio Maggiore gerade mit Rücksicht auf die Wirkung in der Fernsicht gewählt ist. Die Säulen rahmen das einzige Portal sowie eine quadratische Inschriftentafel und tragen den Tempelgiebel, der von einer Statue des auferstandenen Christus bekrönt wird. An den oberen Giebelecken sind anbetende Engelfiguren, an den unteren Giebelecken Statuen der Heiligen Markus (links) und Benedikt von Nursia (rechts). Rechts und links vom Portal stehen in zwei Rundbogennischen die Figuren der beiden Kirchenpatrone, die Heiligen Stephanus und Georg. Die beiden äußeren Ädikulen enthalten Epitaphe für die beiden Dogen, die in San Giorgio Maggiore beigesetzt worden sind, rechts Doge Sebastiano Ziani, links Doge Tribuno Memmo von Giulio Angolo del Moro.
Der Kuppeltambour der Kirche ist aus rötlichem Ziegelmauerwerk und wird wie die Außenmauern nur sparsam durch Elemente aus istrischem Stein verziert. Die Kirche ist eine kreuzförmige Basilika mit einer Kuppel über der Vierung und einem weißen Tonnengewölbe im Mittelschiff. Die Querschiffe werden halbkreisförmig geschlossen.