Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Heller Zauber |
Untertitel | Thomas Mann in München 1894 - 1933 |
Autor:in | Kolbe Jürgen |
Verlag | Siedler Verlag |
Buchart | Gebundene Ausgabe |
Erscheinung | 2001 |
Seiten | 439 |
ISBN/B3Kat | 3886802817 |
Kategorie | Personen |
Personen | Mann Thomas |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Straße | Thomas-Mann-Allee |
Der Rang Thomas Manns als bedeutendster deutscher Schriftsteller in diesem Jahrhundert wird erst jetzt vollends erkennbar. Wie kaum ein anderer ist er der Repräsentant seines Zeitalters und verkörpert in einer Epoche, die unter Deutschland vielfach zu leiden hatte, das bessere deutsche Bewußtsein.
Nahezu die Hälfte seines Lebens verbrachte Thomas Mann in München, 1894-1933; hier, in der vermeintlichen Kunststadt-Idylle der Prinzregentenzeit, ereignen sich seine schriftstellerischen Anfänge. In München erlebt er den Ersten Weltkrieg als das Ende der Bürgerlichen Epoche und danach die Erschütterungen der Revolu-tions- und Rätezeit. Die zwanziger Jahre sind geprägt von tiefer Sorge, dem beginnenden Leiden am heraufziehenden Unheil: als die „Stadt Hitlers" kennzeichnet er München schon 1923. Das Jahr 1933 und die Vertreibung aus München markieren einen tiefen, schmerzhaften Einschnitt in diesem Schriftstellerleben.
In den Münchner Jahren entstanden die Werke, die seine Weltgeltung bewirkten: vom „Tod in Venedig" bis zum „Zauberberg" und den ersten beiden Teilen der „Joseph"-Tetralogie. Noch das späte Meisterwerk, der „Doktor Faustus", im kalifornischen Exil geschrieben, ist von Reflexen der Münchner Zeit durchzittert.
Diese erste Bild-Biographie über die Münchner Jahre des großen Prosakünstlers versteht sich auch als eine Zeit-, Gesellschafts-und Bewußtseinsgeschichte des dramatischen ersten Jahrhundertdrittels. Jürgen Kolbes Band macht vor dem Hintergrund von Glanz und Elend der Stadt München Thomas Mann auch als überragende Figur der Zeitgeschichte sichtbar. Gegen das „Dunkelgebräu" seiner Zeit setzt er den hellen Zauber seiner einzigartigen Kunst.
Jürgen Kolbe, 1940 geboren, ist seit 1976 als berufsmäßiger Stadtrat und Kulturreferent verantwortlich für die Kulturpolitik in München. Er promovierte 1967 mit einer Arbeit „Goethes Wahlverwandtschaften und der Roman des 19. Jahrhunderts" (Stuttgart 1968). Von 1968 bis 1976 Verlagslektor in München. Zahlreiche Publikationen in überregionalen Zeitungen und Zeitschriften, in Funk und Fernsehen. Kolbe gab u.a. die beiden vielbeachteten Bände „Ansichten einer künftigen Germanistik" heraus.