Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | München arisiert |
Untertitel | Entrechtung und Enteignung in der NS-Zeit |
Autor:in | Baumann Angelika, Heusler Andreas |
Verlag | C.H. Beck Verlag |
Erscheinung | 2004 |
Seiten | 240 |
ISBN/B3Kat | 3406517560 |
Kategorie | Nationalsozialismus |
Suchbegriff | Juden Drittes Reich Nazionalsozialismus |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Kurzbeschreibung
Die "Arisierung" war eine der größten unrechtmäßigen Enteignungsaktionen der Geschichte. Dieser einzigartige staatlich organisierte Raubzug und die damit einhergehende Entrechtung der Juden fanden weitgehend unter den Augen der öffentlichkeit statt. Die Autoren schildern am Beispiel Münchens die Beteiligung zahlreicher Institutionen und Einzelpersonen an der Existenzvernichtung und Entrechtung der Juden. Sie nennen Akteure und Profiteure und schildern das Schicksal von Opfern der "Arisierung". Mit Hilfe von Parteiorganisationen, lokalen und überregionalen Behörden sowie einem weitreichenden Netzwerk privater und öffentlicher Interessenträger griff der nationalsozialistische Staat auf alle verfügbaren Formen jüdischer Vermögenswerte zu. Die Autoren schildern eindrücklich, wie Beamte, Angestellte und Parteileute an ihren Schreibtischen dafür sorgten, daß eine der größten unrechtmäßigen Enteignungsaktionen der Geschichte reibungslos vonstatten gehen konnte. Viele hundert Münchner Geschäf te und Fabriken, aber auch Arztpraxen, Anwaltskanzleien, Wohnungen, Grundstücke und Häuser wurden jüdischen Eigentümern oder Mietern geraubt und verwertet - die Erträge wurden an den Fiskus, die Stadt, die Partei, an private und öffentliche Unternehmen oder auch an Münchner Bürger verteilt. Der Entrechtungsprozeß ging nach Kriegsende weiter. Die Autoren schildern, wie die überlebenden Opfer von Verfolgung und Vermögensentzug oder ihre Hinterbliebenen sich nach 1945 in oft langwierigen und zermürbenden juristisch komplexen Verfahren mit den Nutznießern der "Arisierung" und den Wiedergutmachungsbehörden - häufig erfolglos - auseinander setzen mußten.
über den Autor
Mit Beiträgen von Angelika Baumann, Richard Bauer, Axel Drecoll, Ulrike Haerendel, Lydia Hartl, Andreas Heusler, Nicole Kramer, Christiane Kuller, Tobias Mahl, Gerd Modert, Marian Rappl, Julia Schmideder, Doris Seidel und Tobias Winstel.