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Schätze kirchlicher Kunst zwischen Main und Tauber

Titel Schätze kirchlicher Kunst zwischen Main und Tauber
Autor:in Trenschel Hans-Peter
Buchart Broschiert
Erscheinung 1978
Seiten 55
ISBN/B3Kat 00127080
Kategorie Main Tauber 
Serie Bavaria Antiqua (0)
Zitierhinweis:

 

Der Ochsenfurter Gau

,, Franken ist wie ein Zauberschrank; immer neue Schubfächer tun sich auf und zeigen bunte, glänzende Kleinodien, und das hat kein Ende." Dieses Wort des Dichters Karl Albrecht Immermann, der im Herbst 1837 Franken besuchte, gilt in besonderem Maße für den Landstrich zwischen Main und Tauber, den sogenannten Ochsenfurter Gau. So fand auch Gustav von Heeringcn, ein anderer Franken-Reisender des 19. Jahrhunderts, jenes Land ,, weit, fruchtbar und lieblich, bedeckt mit den gesegnetesten Fluren". Der Reichtum dieser Fluren, begünstigt durch die überaus ertragreichen Lößlehmböden, ist es, der auch heute noch die überwiegend landwirtschaftliche Struktur der Gegend südlich des Mainknies bestimmt. Hauptsächlich Zuckerrüben- und Getreideanbau sowie Obstanbau und besonders an den Talrändern von Main und Tauber Weinbau prägen die Entwicklung. Erst in jüngerer Zeit setzte die Ansicdlung von Industriebetrieben einige neue Akzente. Dieses Land mit seiner von jeher gesunden wirtschaftlichen Grundlage und der früher so bedeutungsvollen und einträglichen verkehrswichtigen Position an den Wasserstraßen und den sich hier kreuzenden großen Fcrnstraßen erlebte in seiner wechsclvollen Geschichte nicht immer nur Zeiten des Wohlstandes. Die großen geschichtlichen Vorgänge der Neuzeit, der Bauernkrieg, der Dreißigjährige Krieg, die Franzoseneinfälle des 17. Jahrhunderts, der Spanische und Österreichische Erbfolgekrieg, die Fcldzügc Napoleons und der Krieg von 1866 ließen den Ochsenfurter Gau zum Schauplatz blutiger Kämpfe werden. Als Fouragierbereich und Aufmarschgebiet aller großen Heere war das Land, wenn nicht zur Drehscheibe, so doch zum Durchmarschgebiet jeder innerdeutschen, ja europäischen Auseinandersetzung geworden.