München Bücher

Von Kirchen, Kurfürsten und Kaffeesiedern et cetera

Aus Münchens Vergangenheit

Titel Von Kirchen, Kurfürsten und Kaffeesiedern et cetera
Untertitel Aus Münchens Vergangenheit
Autor:in Schattenhofer Michael
Verlag Süddeutscher Verlag
Buchart Gebundene Ausgabe
Erscheinung 1982
Seiten 389
ISBN/B3Kat 3799158049
Kategorie Stadtbeschreibung 
Regierungsbezirk Oberbayern
Zitierhinweis:

Der Titel dieses Buches könnte, strenger genommen, auch lauten: München - geistlich und weltlich. Denn die Arbeiten Michael Schattenhofers befassen sich mit diesen beiden Themenkreisen, die allerdings nicht immer voneinander zu trennen sind, da kirchliches und bürgerliches Leben jahrhundertelang eine Einheit bildeten. Diese Verbindung und ihre Wechselwirkungen werden vor allem in dem einleitenden Aufsatz „Die geistliche Stadt" mit seinem umfassenden Überblick über die kirchliche Entwicklung Münchens seit seinen Anfängen dargestellt. In den geistlichen Bereich führt der Autor auch mit seinen Aufzeichnungen über die segensreichen Stiftungen von Bürgern und Adeligen sowie über die Geschichte der Dompfarrei, die wiederum ein Kernstück der historischen Münchner Substanz ausmacht. Das „weltliche" München manifestiert sich in den Darstellungen der kurfürstlichen Residenzstadt und der Ereignisse während des Spanischen Erbfolgekriegs, in der „Geschichte des Münchner Rats" und in dem Bericht über den „Kniefall des Münchner Rats vor dem Bild des Kurfürsten Karl Theodor", eine autoritär aufgezwungene Demutshandlung der Vertreter der Bürgerschaft. Und nach dem Rat der Stadt rückt der Autor auch deren „Amtsleut und Diener" ins Blickfeld, von denen in der Stadtgeschichtsschreibung gewöhnlich nicht die Rede ist. Zur Münchner „Welt" gehören die drei urwüchsigen Stadtviertel, die einstigen Vorstädte Au, Giesing und Haidhausen, ebenso wie die Dult und die Rennsau, die alten Kaffeesieder und Weinwirte, die man der Bierstadt nicht zutrauen möchte.

Michael Schattenhofer leistet in dieser Sammlung wichtige Beiträge zur München-Forschung. Als Leiter des Stadtarchives ist er - auch im wörtlichen Sinne - zu Hause in der Stadtgeschichte wie kaum ein anderer. Er schöpft unmittelbar aus den Quellen, und was er schreibt, ist authentisch. Dabei vermittelt er jedoch keine trockene Wissenschaft, aber auch keine ausgeschmückte, erzählende Literatur, sondern gut zu lesende, informierende, interessante Historie. Zeitgenössische Bilder tragen zur Veranschaulichung bei.