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Titel | Von Bayern und Zugereisten |
Autor:in | Spengler Karl |
Verlag | Süddeutscher Verlag |
Erscheinung | 1982 |
Seiten | 255 |
ISBN/B3Kat | 3799158715 |
Bayern ist ein Land, das den Einheimischen ebenso Heimat ist wie es den Zugereisten Heimat werden kann. Und was man vom Land Bayern sagen kann, darf man auch von seiner Hauptstadt sagen - und so ist der Umkreis abgesteckt, in dem die Erzählungen und Berichte dieses Bandes angesiedelt sind. Er ist wieder ein »echter Karl Spengler«, das heißt, das Werk eines längst namhaften und beliebten Autors, der sich darauf versteht, historische Gestalten und Geschehnisse anschaulich zu vergegenwärtigen. Er holt bekannte und kaum noch bekannte Persönlichkeiten aus der Vergangenheit herein in unsere Gegenwart und macht uns nicht nur mit ihrer geschichtlichen Bedeutung, sondern auch mit ihrem menschlichen Wesen und mit ihrer eigenen Epoche vertraut.
Spenglers Themen stammen aus verschiedenen Jahrhunderten und sie berichten uns von den verschiedensten Begebenheiten und Personen. Hier können nur Beispiele angeführt werden - so die Abenteuer eines Knappen namens Schiltberger, der 1394 gegen die Türken zog, in Sklaverei geriet und erst nach 32 Jahren wieder heimkehrte. Oder: Götz von Ber-lichingen verlor in einem Gefecht bei Landshut seine rechte Hand - und hier dachte er sich auf dem Krankenlager seine später berühmt gewordene Eisenhand aus. - In die hohe Politik führen die Erzählungen über den Herzog Ludwig den Gebarteten; über das Schicksal der bayerischen Soldaten bei Napoleons Rußland-Abenteuer; über den ersten Griechenkönig Otto von Wittelsbach; über die Beziehungen Bayerns zu Holland. - Daneben zeigt Spengler Geschichte auch aus der menschlichen Perspektive - wie beispielsweise Bürger und Bauern den Krieg von 1866 erlebten; wie der spätere Postkondukteur den Befreiungskrieg gegen Napoleon mitmachte; wie eine Münchnerin den Tiroler Bauernaufstand von 1809 miterlebte; wie die Aufhebungskommissare der Säkularisation 1803 die Schätze der Klöster davonfuhren. Und plötzlich, in unseren Tagen erst, tritt der spätgotische Maler Niklas Horverk aus seiner Anonymität; in den Stichen von Michael Wening werden wir Augenzeugen des Lebens und Treibens um 1700 in den Städten, Märkten und Dörfern von Ober- und Niederbayern; in den Dichtungen des Augustinerchorherrn Poissl steht die Freude an der Jagd neben dem Leid über die Verheerungen des Drei�?igjährigen Krieges. - In einer anderen Erzählung berichtet Spengler über die Romaufenthalte König Ludwigs I..; in einem eigenem Kapitel berichtet er von den Pfälzern, die wesentlich am Aufbau des neuzeitlichen Bayern beteiligt waren. Und in einem seltsamen Zusammenhang steht Robespierre-Vater mit München, eigentümlich >gesichtslos< im Gegensatz zum Dämon der Französischen Revolution. Umbruch auch, aber friedlich und human, die pädagogische Arbeit des Franz Xaver Kefer, der herumlungernden Jugendlichen den Start ins Leben erleichterte.
Karl Spengler erweist mit diesem Band erneut seinen Ruf als Kenner bayerischer und Münchner Historien. Die Verleihung der Ernst-Hoferichter-Medaille 1976 ist eine ehrende Bestätigung von Spenglers Verdiensten.
Inhaltsverzeichnis
KRIEGERISCHE ABENTEUER EINES FRIEDFERTIGEN
Was Hans Schiltberger im Fernen Osten erlebte
HISTORIE VON DER SCHONEN MüNCHNERIN
SAMARITER ODER LANDSTüRZER?
Der bayerische >Condottiere< Ludwig der Gebartete
DIE NIEDERLANDE IM BAYERISCHEN KONZERT
»... DA BIN ICH ZU LANDSHUT GELEGEN BIS UM FASNACHT«
Als Götz von Berlichingen seine Hand verlor
EIN MüNCHNER MALER TRITT AUS DEM DUNKEL
Meister Niclas Horverk aus Schlesien
»JEDEM LAPPEN GFALLT SEIN KHAPP ...«
Der Poet Johann Albert Poi�?l aus Loifling
UNSER GUTER FREUND UND KUPFERSTECHER
Das bunte Leben Bayerns um 1700 im Werk Johann Michael Wenings
SCHICKSALE UND GESTALTEN UM DIE >DREI ROSEN< AM RINDERMARKT ZU MüNCHEN
ROBESPIERRE UND ROUSSEAU IN MüNCHEN
Der Vater des Revolutionärs und sein Hausherr
PFäLZER, MIT DENEN BAYERN STAAT MACHTE
ER HAT AUS FAULENZERN BüRGER GEMACHT
Franz Xaver Kefer, der Gründer der >Feyertagsschule<
DER KLOSTERSTURM VON 1803
LORENZ VON WESTENRIEDERS EMPFINDSAME REISE UM DEN STARNBERGER SEE
EINE MüNCHNERIN ERLEBT DEN TIROLER BAUERNAUFSTAND VON 1809
Aus den Erinnerungen der Julie von Paur
DIE BAYERISCHE TRAGöDIE IN NAPOLEONS GROSSER ARMEE
WIE KöNIG LUDWIG I. AM TIBER RESIDIERTE
AUF KRIEGSPFADEN UND POSTSTRASSEN
Aus dem Leben des Postkondukteurs Georg Kirchmayr
»ER LIEBTE GRIECHENLAND MEHR ALS JEDER VON UNS ...«
König Ottos späte Rehabilitierung durch die Nationalversammlung
EIN RäUBERLEBEN VOR HUNDERT JAHREN
Des Wiesbauern-Franzl schmähliches Ende
ALS DER CöER KRIEG VOR DER TüR STAND
DER DEUTSCHE KRIEG VON 1866 ENDETE MIT EINEM PYRRHUSSIEG
DER KURIOSE KüNSTLER IM HERZOGLICHEN BRäUSTüBL
Das Auf und Ab im Leben des Malers Toni Aron
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